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Dienstag | 19. Dezember 2017

HfK Bremen arbeitet an berufsbegleitendem Weiterbildungsstudiengang „Musik bewegt Kinder“

Zweite Förderphase erreicht
© Rudolf Lörinc

Forschungsprojekt zum Lebenslangen Lernen weiter durch Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ gefördert

Das Forschungsprojekt „Lebenslanges Lernen in der musikalischen Bildung“ hat die zweite Förderphase im Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erreicht. Bis 2020 erhält das Institut für musikalische Bildung in der Kindheit (ImBiK) an der Hochschule für Künste Bremen rund 650.000 Euro weitere Fördermittel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Damit rückt die HfK Bremen dem Ziel näher, neue weiterbildende Studienprogramme für den Bereich der musikalisch-kulturellen Bildung zu entwickeln und sich neuen Zielgruppen zu öffnen. Wie solche Formate ausgestaltet sein müssten, wird bereits in dem Weiterbildungsprogramm „Musik bewegt Kinder“ für pädagogische Fachkräfte erprobt.

„Während sich die erste Förderphase seit 2014 auf die Entwicklung, Erprobung und Evaluation eines Weiterbildungsstudiengangs konzentrierte, ermöglicht uns der zweite Zuspruch, die künstlerischen und musikpädagogischen Inhalte weiter auszuarbeiten und die administrativen Grundlagen zur Einführung eines Masterstudiengangs zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Barbara Stiller, Projektleiterin und Leiterin des ImbiK.

Bedarf an qualifiziertem pädagogischen Personal steigt

Mit der Verankerung von weiterbildenden Studienformaten würde sich die Hochschule für Künste nicht-traditionellen Zielgruppen öffnen und maßgeblich dazu beitragen, die kulturelle Teilhabe in Bremen und der Region zu stärken, unterschiedliche Berufsfelder an musikalisch-kulturelle Bildung heranzuführen und somit insgesamt mehr Menschen einen Zugang zu Musik zu ermöglichen, wie Barbara Stiller erklärt:

„Seit der Antragstellung des Projekts im Jahr 2014 ist der Bedarf an musikpädagogisch qualifiziertem Personal in Kindertagesstätten und Grundschulen noch stärker gestiegen. Hintergrund ist die zunehmende Vielfalt in Sprache, Herkunft oder Sozialisation der Kinder in den Einrichtungen, die eine besondere Herausforderung darstellt. Musik unterstützt durch ihre integrative Fähigkeit pädagogische Fachkräfte in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.“

Vorreiterrolle unter den Musikhochschulen

Als eine der ersten künstlerischen Hochschulen Deutschlands nimmt sich die HfK Bremen der Entwicklung eines weiterbildenden Masterstudiengangs für kulturelle Bildung im Fach Musik an. Sie greift damit nicht nur gesamtgesellschaftliche Entwicklungen auf, sondern begegnet auch dem Fachkräftemangel in diesem Bereich, wie HfK-Rektor Prof. Roland Lambrette unterstreicht:
„Wir als Hochschule – allen voran die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem wichtigen Projekt – leisten mit diesem Vorhaben einen wertvollen Beitrag zur Etablierung von Lebenslangem Lernen, ein Bereich, der nicht nur für Bremen als Standort, sondern für die gesamte Gesellschaft immer wichtiger wird und nach praxisnahen Modellen zur frühen musikalischen Bildung sucht. Wir sind auf einem guten Weg, die Hochschule für weitere Zielgruppen zu öffnen und ermutigen die Politik, uns in der Umsetzung zu unterstützen: wünschenswert wäre eine aus öffentlichen Mitteln bezuschusste Weiterbildung für diese oftmals einkommensschwache Zielgruppe.“

Ein Master für Menschen mit Berufserfahrung

Die weitere Förderung des BMBF ermöglicht nun die Weiterentwicklung und Verstetigung der Angebote: Auf formal rechtlicher Ebene werden Studiengangs- und Zulassungsordnungen erstellt und Anrechnungsmöglichkeiten von zuvor erbrachten Leistungen geprüft. In einer weiteren praktischen Erprobung werden verstärkt performative Prüfungsformate und mediengestützte Lehr- und Lernmaterialien entwickelt sowie Kooperationspartner aufseiten von Arbeitgebern und Berufsverbänden gesucht.

„Das Gerüst, das wir mit all dem schaffen, kann als Blaupause für andere dienen – mit einem solchen Modell sind wir Vorreiter unter den Musikhochschulen“, sagt Barbara Stiller.

HfK Bremen ist Offene Hochschule – Über das Projekt

Der Zuspruch für das Projekt „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ in der Gesamthöhe von 1,36 Millionen Euro (erste und zweite Förderphase) ermöglicht dem Institut für musikalische Bildung in der Kindheit seit drei Jahren, ein Zertifikatsstudium für pädagogische Fachkräfte zu konzipieren und zu erproben. Seit Projektstart konnten sich rund 25 Absolventinnen und Absolventen der Weiterbildung – darunter beispielsweise Grund- und Berufsschullehrerinnen, Heilpädagoginnen oder pädagogische Fachkräfte aus Kindertagesstätten – unter anderem in den Bereichen elementare Musikpraxis, Musikdidaktik, musikbezogene Wahrnehmungsförderung, Musik und Bewegung oder Singen mit Kindern weiter qualifizieren, eigene Projekte erarbeiten und dieses neue Wissen theoretisch fundiert in ihren Berufsalltag integrieren.

Weitere Informationen: 
imbik.hfk-bremen.de
www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de