„Wir publizieren“ – Master-Studio School of Visual Combinations
Projekt des Fachbereichs KuD der HfK mit der HKB zum Herausgeben, Vervielfältigen und Verteilen„Wir Publizieren“ – ein gemeinsames Projekt des Fachbereichs Gestaltung und Kunst der Hochschule der Künste Bern (HKB) und des Fachbereichs Kunst und Design der Hochschule für Künste Bremen (Master-Studio School of Visual Combinations) – beschäftigt sich mit unabhängigen kollektiven Praktiken des Herausgebens, des Vervielfältigens und des Verteilens. Das Projekt umfasst eine Sammlung von unabhängig Publiziertem seit den 1960er-Jahren mit Schwerpunkt Schweiz, Lehrveranstaltungen zur Geschichte des radikalen Publizierens, zur Problematik des Ausstellens von Publikationen sowie eine Veranstaltungsreihe und Ausstellung zum Thema.
Zu diesem Zweck werden bis zum 15. Juni 2019 Publikationen gesucht. Persönliche, politische, soziale oder künstlerische Pubikationen leisten auf diese Weise einen Beitrag zur Geschichte des unabhängigen Publizierens in der Schweiz. Ausgehend von dieser Sammlung an unabhängig Publiziertem soll eine Ausstellung entwickelt werden. Dabei gehen die Initiatoren*innen den Fragen nach, woran
sich das gesteigerte Interesse an Gedrucktem in kleinen Auflagen oder an
obskuren Netzwerken festmachen lässt und wie sich seit den 1960er-Jahren Themen, Herangehensweisen, Ästhetik und Haltung beim unabhängigen
Publizieren verändert haben (und warum).
Die Publikationen werden in möglichst großer Auswahl digital reproduziert sowie öffentlich zugänglich gemacht, eine Auswahl wird ab Dezember 2019 in der Kunsthalle Bern zu sehen sein. Hier wird an die Ausstellung „Unter dem Radar. Underground- und Selbstpublikationen 1965–1975“ angeknüpft, die 2015/16 in der Weserburg in Bremen gezeigt wurde und zu der 2017 eine umfangreiche Publikation im Verlag Spector Books erschienen ist. Die in der Publikation „Unter dem Radar“ gezeigte Auswahl ist international, hat aber einen Schwerpunkt auf deutschen Publikationen.
„Das HfK-Seminar [unter der Leitung von Prof. Asli Serbest und Prof. Tania Prill] wird die Relation der Medien Print und Film neu bestimmen. Er wird andersartige Verbindungen, Geschichten und Übersetzungen zwischen den beiden Medien produzieren und – im Raum – in Bewegung versetzen. Ziel ist es, eine Reihe von Underground-Publikationen für die Ausstellung in der Kunsthalle Bern Ende 2019, medial zu transformieren, das heißt, gedruckte, gezeichnete und gebundene Papierobjekte in bewegte Bilder zu übersetzen. Übersetzung meint dabei nicht nur das Zeigen und Archivieren von Originalen in Video-Kopien, sondern die Konfrontation beider Medien. Diese Konfrontation kann chaotisch, romantisch, geometrisch oder (un-)symmetrisch sein, sie erhält in jedem Fall die Sichtbarkeit beider Medien. Die Übersetzung setzt Publikation und Film in Beziehung, sie kann auch ausgeschlossene und verloren gegangene Ideen, Denk- und Wahrnehmungsweisen dazuholen. Sie kann Sprachen erfinden, hybride Konstellationen entwickeln und mit ungewöhnlichen Formationen experimentieren. Schliesslich wird die Übersetzung einen eigenen Raum produzieren, zwischen Magazin und Film, mit neuen und für neue Erzählweisen. Unser Workshop wird, obwohl er den konkreten Anlass der Berner Ausstellung im Blick hat, auch exemplarisch untersuchen, in welcher Art und Weise Bücher und gedruckte Publikationen in Ausstellungen kuratiert und gezeigt werden könnten.“ Quelle: http://www.wir-publizieren.ch/
Mehr Infos zum Master-Studio "School of Visual Combinations" unter http://schoolofvisualcombinations.hfk-bremen.de