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Auszeichnung
Freitag | 24. Juli 2009

Bremer Künstler Christian Haake erhält Kunstpreis des Förderkreises der HfK

Jury beeindruckt von hohem Niveau des Wettbewerbs

Jury beeindruckt von hohem Niveau des Wettbewerbs / „Große Eigenständigkeit und Poesie“ des Preisträgers / Anerkennung auch für Daniel Behrendt.

Der mit insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben und zählt zweifellos zu den attraktivsten und best dotierten Kunstförderpreisen in Deutschland. Ermöglicht wird er dank der großzügigen Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung. Eine unabhängige Jury vergibt den Preis jeweils unter den aktuellen Meisterschülern der Hochschule für Künste. Der Jury, die von Prof. Peter Schaefer koordiniert wurde, gehörten in diesem Jahr Anneke de Vries (Gesellschaft für Aktuelle Kunst), Barbara Alms (Städtische Galerie Delmenhorst), Karin Hollweg (Karin und Uwe Hollweg Stiftung), Prof. Dr. Joachim Manske (Städtische Galerie), Carsten Ahrens (Museum Weserburg), Dr. Ingmar Lähnemann (Kunsthalle Bremen) und Wolfgang Hainke (Freier Künstler) an.

Insgesamt zeigte sich die Jury beeindruckt von dem hervorragenden Gesamtniveau der gezeigten Arbeiten der HfK-Meisterschülerinnen und -schüler. Die Entscheidung sei vor diesem Hintergrund nicht leicht gewesen. Letztlich sei mit Chrisian Haake aber einmütig der „primus inter pares“ gefunden und für den Preis nomiert worden.

In ihrer Begründung unterstreicht die Jury:

„Christian Haakes Arbeiten überzeugen durch eine große Eigenständigkeit im Medium der Installation und führen auf intelligente und durchdachte Weise unterschiedliche inhaltliche Stränge zusammen. Der Raum, in dem er seine Werke positioniert, spielt dabei eine wesentliche Rolle, indem er in seinen Charakteristika aufgenommen und gespiegelt wird. Der vorgefundene Raum wird quasi nutzbar gemacht für seine Inszenierungen. Ort und Arbeit fügen sich so zu einer Kulisse zusammen, die die Sprache des Kinos zitiert und in ihren unerfüllbaren Ankündigungen einen Sehnsuchts- und Imaginationsraum eröffnet. Christian Haakes Objekte und Installationen spiegeln einen Readymade-Charakter vor, um ihn in der direkten Anschauung wieder aufzulösen – handelt es sich doch nicht um Fundstücke, sondern um aus dem Gedächtnis gebaute Rekonstruktionen von Realität. Da das Erinnerte immer nur ein bruchstückhafter Einstieg sein kann, um Gekanntes bis ins Detail hinein zu erfassen, sind seine Werke gezwungen, den Gedächtnisraum zu verlassen und sich für nicht Gewusstes zu öffnen. Die sich dadurch zwangsläufig ergebenden Verschiebungen zur Realität sind eher spürbar als deutlich auszumachen und laden seine Arbeiten rätselhaft auf. Was zunächst geradezu manisch akribisch anmutet, offenbart schlussendlich einen hohen Grad an Poesie.“

Christian Haake ist Absolvent der Hochschule für Künste und Meisterschüler von Professor Yuji Takeoka. Seine Arbeit „now show“ ist Rahmen der Meisterschülerausstellung in der Städtischen Galerie Bremen gemeinsam mit Arbeiten von Daniel Behrendt, Anna Bromley, Eun Jung Kim, Ulrike Linke, Maria Mathieu, Elianna Renner, Jochen Schneider, Thorsten Wagner und Chantalak Watanrudee zu sehen.

Christian Haake selbst sagt zu seiner Arbeit “now show“: „Ein aus dem Gedächtnis, in Anlehnung an die nun toten Orte ehemaliger Inszenierungen gebautes Tableau und ein mechanisches Werk. Ein Dorn. a dead end.

Als Ende einer Vorstellung, als künstlerische Arbeit im Ausstellungsraum verweist die Installation nur noch auf sich selbst. Ohne kalkulierten Programmstart und -ende nimmt der Betrachter seinen Platz in der Kulisse ein.“

Neben dem Preisgeld von insgesamt 15.000 Euro ist mit dem Kunstpreis des HfK-Freundeskreises auch eine Einzelausstellung von Christian Haake verbunden. Sie wird 2011 in der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen realisiert.

Auszeichnungswürdig erschien der Jury auch die Arbeit von Daniel Behrendt. Daniel Behrendt soll daher im Jahr 2011 die Möglichkeit zu einer Einzelausstellung in der Städtischen Galerie Delmenhorst bekommen. „Daniel Behrendts malerische Position zeichnet sich durch ein sensibles Gespür für die Örtlichkeit ihrer Präsentation und durch eine gewisse produktive Brutalität aus, mit der er seine Leinwände zu Zeitspeichern umfunktioniert“, heißt es in der Begründung der Jury.

Christian Haake wurde 1969 in Bremerhaven geboren. Von 1992 bis 1998 studierte er Kunstwissenschaft und Philosophie an der Universität Bremen. Ab 2003 studierte er an der Hochschule für Künste im Studiengang Freie Kunst bei Professor Yuji Takeoka, seit 2009 als Meisterschüler. Christian Haake wurde bereits ausgezeichnet mit dem Bremer Förderpreisträger für Bildende Kunst, 2007. Er war an mehreren Gruppenausstellungen beteiligt. An Einzelausstellungen waren seinen Arbeiten 2007 less mess, Galerie Crystal Ball, Berlin und von ungefährlichem, Atelierhaus Friesenstrasse, Bremen gewidmet.