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Bewerbungszeitraum für das Wintersemester 2025/26 – Digitale Medien (B.A.): 1.2.–15.5.2025 – Digitale Medien (M.A.): 1.4.–31.5.2025 – Integriertes Design (B.A.): 1.2.–30.4.2025 – Integriertes Design (M.A.): 1.4.–15.5.2025

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Auszeichnung
Samstag | 9. Februar 2013

Hochschule für Künste Bremen verleiht Hochschulpreise 2013

Alle Preisträger

Im Rahmen der Eröffnung der HfK-Hochschultage übergibt Rektor Prof. Dr. Herbert Grüner diesjährige Auszeichnungen Freie Kunst, Integriertes Design und Digitale Medien.

Prof. Dr. Herbert Grüner, Rektor der Hochschule für Künste Bremen, hat heute (9.2.2013) im Rahmen der Eröffnung der Hochschultage und in Anwesenheit von Kulturstaatsminister Bernd Neumann die diesjährigen HfK-Hochschulpreisträger in den Disziplinen Freie Kunst, Integriertes Design und Digitale Medien ausgezeichnet. Die Preise sind jeweils mit 800 € (1. Preis), 500 € (2.Preis) und 300 € (3. Preis) dotiert.

Jury: Yvonne Bialek, kuratorische Assistenz der Gesellschaft für Aktuelle Kunst Bremen; Dr. Ingmar Lähnemann, wissenschaftliche Assistenz am Edith-Russ-Haus für Medienkunst in Oldenburg; Dr. Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle Bremen, Moderation Prof. Michael Glasmeier

1. Preis: Tobias Venditti, „Bindestriche“

(Klasse Franka Hörnschemeyer)

Aus der Begründung der Jury: Bindestriche ist „eine Rauminszenierung die äußerst geschickt die Gegensätze von Abstraktion und Gegenständlichkeit, Verschleierung und Bildoffenbarung, Zeichnung im Raum und Maschinenhaftigkeit in sich vereint und kompositorische zusammenführt, wobei unterschiedlich große, bewegliche Spiegel auf dem Boden ständig andere Ansichten erlauben. Der ganze Raum ist geprägt von Dematerialisationen: Gazestoffe verunklären konkrete Akkumulationen von Gegenständen, Schnüre schaffen eine fragile Zeichnung im Raum und die Spiegel ändern stetig unsere Blickwinkel.“

2. Preis: Michael Peter Schmid

(Klasse Korpys/Löffler)

Aus der Begründung der Jury: „Zwei große Schwarzweißfotografien zeigen zum einen einen Herd mit offener Platte, die sich gegen den perspektivischen Sinn auflehnt und einen fast abstrakten schwarzen Fleck aufweist, der von der Hitze einer der Herdplatten erzeugt sein könnte, und zum anderen die Unterseite eines gekippten Tisches mit einer widersinnigen Holzleiste. Die handwerklich perfekten Arbeiten stehen in der Tradition fotografischer Dokumentationen ephemerer Skulpturen, die hier als bearbeitete Readymades in Erscheinung treten. Sie sind Ausdruck einer medialen Verunsicherung durch eine minimale Inszenierung von Alltagsgegenständen als skulpturale Form.“

3. Preis: Sanaz Azizi, Performance „Hold“

(Klasse Jean-François Guiton)

Aus der Begründung der Jury: Kostüm, Körper, Bewegung und Klang bilden in der Arbeit „Hold“ ein perfektes Zusammenspiel, wobei die Jury ausdrücklich das Wagnis der Künstlerin hervorhob, visuell auch auf traditionelle Elemente etwa der Tragödie zurückzugreifen. Neben den Tänzerinnen lobte die Jury ausdrücklich die Livemusik aus Elektronik und Percussion.“

Jury: Martina Glomb, Prof. Modedesign HS Hannover, Kai Stührenberg, Wirtschaftsförderung Bremen, Frances Uckermann, Art Direktorin, Hamburg; Moderation Andrea Dilzer

1. Preis: Harm Coordes, „FrenchFriedLoveAffaire

Modekollektion und -performance (betreut von Prof. Kai Lehmann)

Aus der Begründung der Jury: „Das Thema der Kollektion ist die zerbrochene Liebe, die dunkle Seite und die Abgründe, die der Liebesverlust mit sich bringt. Die Grundstimmung der Kollektion, die eine Installation und eine dafür eigens gefertigte Musterdruckmaschine beinhaltet, ist düster und bedrohlich. Passend dazu auch die dunklen Farben der Kleidung und die Materialitäten, wie z. B. kalte Kunststoffe, raues Holz und vertrocknete Pommes Frites, die er zum Einsatz bringt.“
Die Jury fand es sehr mutig und authentisch, wie Harm Coordes er es auf berührende Weise schaffe, seine Emotionen in die Kleider und Körper zu transportieren. 
Eine wahre Künstler- und Designerpersönlichkeit zeichne sich hier ab.

2. Preis: Bianca Holtschke und Ragna Müller für „1:2“

Gemeinsame Diplomarbeit (Betreuung: Prof. Alexander Sahoo, Prof. Dr. Andrea Sick und Uschi Huber)

Aus der Begründung der Jury: „Bianca Holtschke und Ragna Müller trieb ein starkes Interesse am Sammeln und an Sammlungen an. Das Ausgangsmaterial für ihre Arbeit bildeten einige hundert sehr unterschiedliche Gegenstände, die sie sich aus den Überresten eines Schiffselektronikbetriebs im Stadtteil Bremen-Walle zu Eigen machten. Auf akribische Art und Weise erstellten sie innerhalb eines strengen Regelwerkes eine Art Dingarchiv, das im Rahmen einer Buch-Publikation auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.“ Die Jury war von dieser auch theoretisch fundierten Arbeit sehr beeindruckt und lobt die von ihr ausgehende Faszination für die Welt der Dinge.

3. Preis: Clara Hopp, Benedikt Jährling, Susanne Wendlandt, Marthe Trottnow, Mikko Gärtner, Julian Kruel, „Integriertes Was?“

Gruppenprojekt (Betreuung: Prof. Roland Lambrette, Benjamin Suck und Alexander Böll)

Aus der Begründung der Jury: „Im Zentrum des Projektes steht die Frage nach der Identität des Studiengangs ‚Integriertes Design‘ – daher auch die ironische Namensgebung ‚Integriertes Was?‘ Die Jury fand, dass sich der Selbstfindungsprozess damit auf bestem Wege befindet: Durch Projektpräsentationen aus dem Studiengang und wandfüllende Informationsgrafiken zu den zentralen Fragen und Perspektiven aller beteiligten Designdisziplinen gingen die Studierenden der Sache des Designs auf den Grund. Als bleibendes Element wurde im „Foyer ID“ ein flexibles Ausstellungssystem entwickelt, das zukünftig von allen Studierenden der Hochschule genutzt werden kann, um kurzfristig Ergebnisse und Prozesse zu zeigen, die sonst im Verborgenen bleiben würden.“

Jury: Björn Portillo, Gunnar Green, Katrin Caspar, Moderation Prof. Dr. Andrea Sick

1. Preis: Jonas Otto, „Emotional Biomechanics“

Aus der Begründung der Jury: „Jonas Otto beschäftigt sich in seiner von einem starken Forschergeist getriebenen Arbeit mit der emotional gesteuerten Kommunikation zwischen Menschen, Maschinen und Pflanzen. Er hat innerhalb seines Forschungsprojektes eine Maschine gebaut, die die emotionalen Reaktionen einer Pflanze (einer Mimose) auf Berührung sensorisch misst und diese Werte in eine größere Bewegung eines diese Pflanze steuernden Roboterarmes übersetzt. Die fast nicht wahrnehmbaren Pflanzenreaktionen werden verstärkt und beeinflussen wiederum das Pflanzenverhalten.An dieser Arbeit hat die Jury insbesondere der Forschergeist und der Mut zum Experiment überzeugt. Aber auch der Einklang von Konzept und Durchführung sowie der klare Ausgangspunkt des innovativen aber auch sehr poetischen Projektes hat die Jury begeistert.“

2. Preis: Dennis Siegel, “Electromagnetic Harvester“

Aus der Begründung der Jury: „Dennis Siegel thematisiert die sich überall befindenden elektromagnetischen Felder- heute insbesondere durch den Einsatz von Smartphones und anderen mobilen Geräten gesteigert. Sie werden mit seinen handlichen „Elektromagnetic Harvesters“ geerntet, um damit Strom zu erzeugen bzw. Batterien zu laden. Dennis Siegel schließt hier bewusst an historische Praktiken der Stromernte, auch der Anfänge des letzten Jahrhunderts an. Die Jury hat an dieser Arbeit den feinen Humor der Arbeit, den gedanklichen Kurzschluss, die Fähigkeit zum konzeptuellen Brückenschlag, die sensible einfache Gestaltung sowie die Zukunftsorientierung des Projektes hervorgehoben und überzeugt.“

3. Preis: Luiza Prado," A Protected Life”

Aus der Begründung der Jury: „Luiza Prado überträgt soziale Aspekte des stetig praktizierten Filterns einer digitalisierten Gesellschaft auf drei provokante Objekte, die einerseits zum Benutzen einladen und andererseits aber auch grenzgängerische Vorstellungen und Gedankengänge in Bewegung setzen. Die Jury hat an dieser Arbeit das thematische Forschungsfeld und die interessante Übertragung digitaler Aspekte in provozierende materielle anziehbare Objekte überzeugt.

Der HfK-Hochschulpreis Musik war in diesem Jahr für Quartette ausgeschrieben die Preisträger 2013 lauten:

1. Preis: Streichquartett (900 €)

Marijke Tjoelker (Violine), Joosten Ellée (Violine), Alice Vaz (Viola), Jakob Nierenz (Violoncello)

2. Preis: Schlagzeugquartett (500 €)

Felix Ernst, David Gutfleisch, Jakub Kowalski, Gabriele Lattuada

3. Preis: Oboenband (200 €)

Simon Böckenhoff (Oboe), Robert Herden (Oboe), Friederike Köhncke (Oboe), Karin Gemeinhardt (Fagott)

3. Preis: Jazzquartett (200 €)

Charlène Thomas (Gesang), Lukas Akintaya (Schlagzeug), Max Meyer (Gitarre), Michael Bohn (Bass)

Fotos: Shushi Li