„Japan Guide“ von Prof. Katrin von Maltzahn ausgezeichnet
602 Bücher wurden für den Wettbewerb „Die Schönsten Deutschen Bücher“ 2023 eingereicht602 Bücher wurden bei der Stiftung Buchkunst für den Wettbewerb „Die Schönsten Deutschen Bücher“ 2023 eingereicht, 207 von ihnen an die erste und zweite Jury weitergereicht.
Insgesamt diskutierten 14 Juror:innen sieben Tage lang über mögliche Preisträger:innen. Ausgewählt wurden schließlich 25 Bücher, die „vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung“ und damit auch für den mit 10.000 Euro dotierten „Preis der Stiftung Buchkunst“ nominiert sind. Mit dabei ist in der Kategorie „Ratgeber – Sachbücher“ der „Japan Guide“ (Textem Verlag, Hamburg) von Katrin von Maltzahn, HfK-Professorin für Zeichnen/Malerei.
Die Jurybegründung: „Die Autorin und Künstlerin reist durch Japan. Aus dem Bedürfnis heraus, die Fremdheitserfahrungen zu vertiefen, beginnt sie mit japanischem Sprachunterricht – und gibt irgendwann auf. Stattdessen sortiert sie ihre intensiven Eindrücke nach Stichworten. So kommt es zu diesem Buch. Es bildet das assoziative und erratische Erleben in der Form eines Glossars ab – Kintsugi, Missverstehen, Perfektion, Umami. Das Sprunghafte einer Reise bleibt erhalten, deshalb führen Verweise zwischen den Einträgen durchs Labyrinth der Phänomene.
Das Glossar will literarisch subjektiv bleiben, so entsteht gewissermaßen ein halbes Buch – genauer gesagt: zwei halbe Bücher, eine deutsche Fassung und eine englische. Die gleichwertigen Buchhälften beginnen mit eigener Außenseite. An ihren Enden zusammengefügt steigern sie sich zu einem Doppelbuch zum Umstülpen.
Die Otabind-Verarbeitung des Klappenumschlags stellt sicher, dass der Kartonrücken nicht mit dem Buchblock verklebt wird, das Buch sich demnach weich und ohne Rückenbruch aufschlagen lässt. Die herstellerische Aufmerksamkeit äußert sich ebenso bei der Wahl des Heftfadens. Seine graue Färbung passt zum Papier: Das Glossar nämlich steht schwarzweiß gedruckt auf einem hellgrauen, offenporigen Papier. Dessen Oberfläche fühlt sich an wie ein gestrichenes. Um die Heftlagen sind jeweils einzelne Farbbögen gelegt, die ihrerseits – trotz gestrichener Oberfläche – wirken wie ein geglättetes Naturpapier. Sie tragen abstrakte, fließende, schillernde Bilder in einer besonderen Drucktechnik – ohne irgendein Raster.“
Der Wettbewerb „Die Schönsten Deutschen Bücher“ geht zurück auf das Jahr 1929 und liegt seit 1966 in der Hand der Stiftung Buchkunst. Ins Leben gerufen vor dem Hintergrund der Industrialisierung der Buchproduktion und mit dem Ziel, Buchgestaltung und -herstellung zu fördern, kommt ihm im Zeitalter der Digitalisierung eine neue Bedeutung zu.
Der Wettbewerb wird seit einigen Jahren unter Einbeziehung des Buchhandels und der Presse intensiv kommuniziert und so steigt von Jahr zu Jahr nicht nur die Zahl der Einreichenden, es kommen immer neue Ausstellungsorte für die prämierten Bücher in Buchhandlungen, Bibliotheken und Universitäten, ebenso auf Messen sowie bei Designveranstaltungen im In- und Ausland hinzu. Die Stiftung Buchkunst wird getragen vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Deutschen Nationalbibliothek, der Stadt Frankfurt am Main und der Stadt Leipzig.