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Auszeichnung
Samstag | 5. Februar 2011

Studierende der HfK im Rahmen der Hochschultage 20XI ausgezeichnet

Zahlreiche Auszeichnungen und Lobende Anerkennungen an Studierende und Absolventen der HfK vergeben

Im Rahmen der heutigen (5. Februar 2011) Eröffnung der HfK-Hochschultage 20XI konnte der Rektor der Hochschule für Künste, Professor Dr. Manfred Cordes, zahlreiche Auszeichnungen und Lobende Anerkennungen an Studierende und Absolventen der HfK vergeben.

Überreicht wurden die Urkunden für

  • das von Heinz Arnold Bockmeyer gestiftete und mit 3000 € dotierte Reisestipendium, das dem ausgezeichneten Künstler ein Reise zur Realisierung eines künstlerischen Konzepts ermöglicht
  • die HfK-Hochschulpreise 2011 in den Bereichen Kunst, Design, Digitale Medien und Musik
  • ein vom Komponisten Klaus Huber gestifteter, mit 1000 € dotierter Sonderpreis für herausragendes Engagement und künstlerische Leistungen im Feld der zeitgenössischen Musik.

Heinz-Arnold-Bockmeyer-Reisestipendium für Benjamin Suck

Unter etlichen Bewerbungen und Projektvorschlägen entschied sich die Jury aus Klaus Wischmann, Andrej Koyer, Klaus Martin, Peter W. Schaefer, Roland Kerstein und Andrea Sick für die Idee von Benjamin Suck. Er überzeugte die Jury mit einer mehrteiligen und hoch aktuellen künstlerischen Spurensuche in den virtuellen Welten von Google-Streetview. Benjamin Suck wird Bilder aus der virtuellen Google-Welt auswählen, in denen Vertrautes auf Unvertrautes trifft, Unheimliches durch Löschung entsteht, Öffentliches und Privates zusammentreffen. In einem zweiten Schritt will Benjamin Suck dann die reale Welt dieser virtuellen Orte aufsuchen und die imaginären Bildwelten von Google mit Tatsächlichen konfrontieren. Die Gegebenheiten und die sich darum entwickelten Vorstellungen und Erzählungen wird er visuell und auditiv dokumentieren und dann in einer dritten Reise Geschichten entwickeln, die sich an dieser Schnittstelle entfalten. Die Jury überzeugte, dass Suck mit diesem Projekt ein hoch aktuelles und gesellschaftlich breit diskutiertes Phänomen aufgreift.

für Niklas Hippel für seine Diplomarbeit Collect Consume Forget

Mit dem Hochschulpreis 2011 im Studiengang Integriertes Design zeichnete die Jury aus Jan Hippen (Produktdesigner von Sparq-Design, Hamburg), Jens-Joost Krüger (Wirtschafts- und Kulturförderung, Bremen), Bitten Stetter (Modedesignerin von der Züricher Hochschule der Künste) und Frances Uckermann (Art Direktorin für Editorial Design, Hamburg) unter insgesamt 12 eingereichten Arbeiten die von Niclas Hippel vorgestellte Diplomarbeit „Collect Consume Forget“ aus. Die Auszeichnung ist mit 800 € dotiert.

Hippels Projekt, so die Jury, „lässt niemanden kalt. Wer immer es sieht, ist betroffen, fühlt sich einbezogen, bezieht Stellung, ist peinlich berührt, gar wütend oder total belustigt.“

Niklas Hippel widmet sich dem digitalen Müll unseres Alltags. Über das Internet hat er alte Handys ersteigert. Sie kosteten ihn zwischen zwei und drei Euro. Die meisten Menschen nehmen aus ihren ausgedienten Handys nur ihre SIM-Karte heraus im Glauben, damit sei auch der Inhalt gänzlich gelöscht. Dabei, so zeigt Niklas Hippel, verkaufen sie eigentlich ihr privates Leben. „Niklas Hippel stieß in diesen alten Handys auf das blanke Leben unserer Zeit. Authentischer kann man den heutigen Alltag nicht dokumentieren.“ Und, so die Jury weiter: „Es ist nicht schön, was man da sieht. Der Betrachter wird zum Voyeur, der den alltäglichen Müll unserer Kommunikationen betrachtet: Von der absurden SMS-Sprache zum Exhibitionismus des Posierens vor der Handy-Kamera. Keine Peinlichkeit wird ausgelassen. Die ungeschönte Darstellung und gerade auch die Haltung Niklas Hippels, dass er das Gefundene nicht bewertet, sondern damit zu einer kritischen Haltung anregen will, hat die Jury bewogen, diesem Projekt den 1. Preis zu verleihen.“ Das Projekt wurde betreut von Prof. Andrea Rauschenbusch und Prof. Andrea Sick.

Außerdem sprach die Jury für mehrere Arbeiten anerkennende Belobigungen aus:

1. für das interdisziplinäre Opernprojekt der HfK La Betulia Liberata (beteiligte Studierende: Annika Tritschler, Sarah Mittenbühler, Anselm Stählin, Wei Qiang, Anna Travaglia, Julia Dambuk und Rike Janssen, Betreuung Prof. Kai Lehmann.

2. Für Moritz Putzier für Maneuvrable Structures (Betreuung: Prof. Detlev Rahe und Prof. Andreas Ostwald)

3. Alexander Böll für Psychoacoustic Bass Frequency Studies (Diplomarbeit, Betreuung Prof. Andrea Rauschenbusch und Prof. Annette Geiger)

4. Roman Wolter für „Mariana – Ein Interview mit Monsieur Piccard“ Diplomarbeit, Betreuung Henning Rogge?

für Malte Stiehl sowie für eine Gemeinschaftsarbeit von Yumi Jung, Claudia Piepenbrock, Jieun Lee, Elise Müller, Helena Otto, André Sassenroth und Tobias Venditti

Der Jury Freie Kunst gehörten an Stefanie Böttcher, Leiterin der Galerie Künstlerhaus Bremen, Dr. Joachim Kreibohm, Journalist und Chefredakteur des Kunstmagazins „Artist“, Dr. Frank Laukötter, Direktor der Kunstsammlungen Böttcherstraße. Sie vergab zwei Preise und eine Lobende Anerkennung.

Einen Preis erhielt Malte Stiehl aus der Klasse von Prof. Stephan Baumkötter. „Malte Stiehl macht klar,“ so die Jury, „dass Malerei nicht nur Abbild sein kann, sondern zu einer Handlung jenseits des Pinselns herausfordert. Ein Akt des Zündelns, des schnellen linearen Brennens und Verglühens bringt eine Konkretisierung des Bildes hervor, die genauer nicht sein kann. Gleichzeitig wird die Oberfläche, der Malgrund reliefartig und lässt das Bild in Richtung Skulptur changieren. Dieser schöpferische Akt, der das Destruktive in eine konstruktive Bildschöpfung aufgehen lässt, erweitert den Möglichkeitsraum der Malerei und Bildfindung und hat daher die Jury überzeugt.“

Ein weiterer Preis im Bereich Freie Kunst geht an eine Gemeinschaftsarbeit mehrerer Studierender aus der Klasse von Prof. Franka Hörnschemeyer. Die Jury wurde überzeugt durch die Verwandlung des gemeinsamen Klassenraums in eine begehbare, offene Installation, in der alles aus einem Guss erscheint. „Das Kollektiv“, so die Jury, „arbeitete sich an den Gegebenheiten seines Arbeitsraums ab, machte ihn sichtbar und verwandelte ihn gleichzeitig in eine Gesamtskulptur aus monumentalen Zufügungen, minimalen Korrekturen oder Eingriffen, wobei jedes Detail in sich stimmig ist. Trotz unterschiedlichster Materialien entsteht der Eindruck einer konstruktiven Einheit und Strenge, durch die das Material aus Bildhauerei und Zeichnung relativiert wird. Entstanden ist ein stiller, atmosphärisch dichter Raum, der nicht überwältigen will, sondern sich vornehm zurückhält, um dem Betrachter die Möglichkeit intensiver Erfahrung zu schenken.“

Eine Belobigung sprach die Jury für Samya Boutros Mikhail (Klasse Korpys/Löffler) aus

für Amel Ali-Bey

Der Jury „Digitale Medien“ gehörten Jan Feddersen (Bremen), und Boris Müller (Berlin), Nanna Lüth (Berlin/Oldenburg und Andrea Sick (Bremen) an

Die Jury vergab einen Preis für Amel Ali-Bey und zwei Belobigungen für Luiza Prado für „The Bang Theory“ und Henrik Nieratschker für sein Projekt "Distanzielle Räume".

Über die Arbeit der Preisträgerin Amel Ali-Bey heißt es in der Laudatio: „In ihrer Bachelorabschlussarbeit, betreut von Prof. Dennis Paul und Andrea Sick, hat Amel Ali-Bey ein Zimmer geschaffen, welches man als leer bezeichnen könnte. Doch leer ist es nicht. Das Zimmer ist mit Gegenständen bestückt, die sich nur noch über eine digitale Applikation einsehen lassen. Im 12 Quadratmeter großen Zimmer – das ist standardisierte Größe für ein kleines möbliertes Zimmer - sind ein paar RFID-Chips sichtbar, die die Gegenstände repräsentieren. Diesen Chips sind Worte zugeordnet. Ganz einfache: Tisch, Stuhl und Matratze. Die Worte sind über einen kleinen Minibildschirm, der sich auf einer Stehle befindet, lesbar- abwechselnd, nacheinander, als ob der Blick im Zimmer von Gegenstand zu Gegenstand wandert. Auf einem größeren Computerbildschirm vor dem Zimmer ist dieses mit den repräsentierten geradezu neutralen Gegenständen, die man sich als Betrachter möglicherweise schon vorgestellt hat, einsehbar- als zukünftiger sowie auch als gewesener Einblick. Somit markiert Amel Ali-Bey im Raum ein Zimmer, welches als umwanderbares Bild nicht betretbar, aber versetz- und repräsentierbar ist.“

Die Hochschulpreise 2011 im Fachbereich Musik der HfK wurden im Rahmen eines Wettbewerbs für Trios ermittelt. Vergeben wurde ein erster sowie zwei 2. Preise.

Der 1. Preis ging an das Trio:
Alexey Moos, Violine, Oleksandra Iushchenko, Klavier und Miran Zrimsek, Violoncello

Einen 2. Preis erhielten:
Michael Bohn, Kontrabass, Maximilian Suhr, Schlagzeug und Tobias Knecht, Gitarre

Ein weiterer 2. Preis ging an:
Laura Giannini, Violine, Peter Krause, Violoncello und Hye-Jin Han, Klavier

Sonderpreis für Geiger Johannes Haase

Für sein herausragendes Violinspiel und sein hervorragendes Engagement für die Aufführung und Interpretation von zeitgenössischer Musik wurde der Geiger Johannes Haase mit dem von Klaus Huber gestifteten Sonderpreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1000 € dotiert.