Was macht eigentlich: Sue Wendlandt
Projektmanagement Website-LaunchIn unserer Rubrik „Was macht eigentlich…?“ erzählen Hochschulangehörige von und über ihre Arbeit.
Wie bist du an die HfK gekommen und seit wann arbeitest du als Projektmanagerin?
Im Oktober 2010 habe ich das Bachelorstudium Integriertes Design an der HfK begonnen und bin deswegen nach Bremen gezogen. Ursprünglich habe ich eine Ausbildung im Bereich Printmedien gemacht, aber schnell gemerkt das mir das gestalterisch auf Dauer nicht reicht. Die Interdisziplinarität und das vielseitige Angebot der Hochschule hat mich damals fasziniert und mir den nötigen Schups für ein Studium gegeben. Das Studium an der HfK hat mich gelehrt, freier zu denken und dass ich für ein Projekt nicht alles alleine schaffen und können muss.
Nach dem Bachelor folgte der Master, ebenfalls an der HfK, jedoch habe in dieser Zeit bereits als selbstständige Gestalterin im Bereich Ausstellungen und Grafik gearbeitet. Hier wurde ich als Projektmanagerin gefordert, wenn es um die Kommunikation und Organisation von Ausstellungen ging. Seit April 2019 bin ich für das Projektmanagement des Website-Relaunches verantwortlich. Zu wissen, wie ich Ideen umsetzen kann und wo ich Hilfestellungen bekomme, sowie die Strukturen der HfK zu kennen, ist dabei natürlich von Vorteil.
Wie komplex ist das Projekt Website-Relaunch?
Warum ist die alte Website in die Jahre gekommen und was muss eine neue Website leisten?
Der Wunsch nach einer neuen HfK-Website besteht schon länger. Gerade in Zeiten von COVID merkt man, dass unsere Website nicht mehr den aktuellen Standards entspricht und uns es an wichtigen Features fehlt. Die neue Website muss in erster Linie den verschiedenen Bedürfnissen der Nutzer:innen gerecht werden – von der Vermittlung der komplexen Strukturen der HfK mit ihren interdisziplinären Ansätzen bis zum Anlegen einer Veranstaltung. Das unglaublich kreative und außergewöhnliche Potenzial, die zahlreichen großen und kleinen Projekte unserer Hochschule und die Menschen selbst gilt es widerzuspiegeln und gerecht zu werden – um somit auch national und international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Welche konkreten Verbesserungen wird es bei der neuen Website geben?
Ein wesentlicher Bestandteil der Erneuerung ist der Veranstaltungskalender – ein sehr wichtiges Tool für die zahlreichen Veranstaltungen an der HfK in beiden Fachbereichen. Die Verknüpfung bzw. das Einbinden auf verschiedenen Seitentypen und ein moderner Umgang mit Medien stehen ebenso im Mittelpunkt wie das Back-End für die Bearbeitung der Redakteur:innen.
Die neue Website muss relevante Informationen besser und schneller einbinden und Rückkopplungen, die wir aufgrund der Vielzahl an Lehrenden, Projekten und Studiengängen haben, schneller sichtbar machen. Insgesamt sollte die Website zeigen, welche Freiheiten Studierende während eines Studiums an der HfK in Bezug auf interdisziplinäres Studieren haben. Der Freiraum, die Flexibilität und die Verzahnung der einzelnen Bereiche sollten sich auch in der Website widerspiegeln.
Welche Abklärungen sind hierfür nötig? Wie sieht das grobe Prozedere aus?
Wer ist dabei involviert?
Im Vorfeld befasste sich ein Steuerkreis, bestehend aus Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden, mit den Bedürfnissen und Wünschen der Hochschulangehörigen in Bezug auf eine neue Website. Basierend auf Best Practice Beispielen und Interviews wurde dann ein Dokument verfasst, welches mir als Grundlage für den Website-Relaunch dient.
Mit dem Beginn meiner Stelle habe ich mich erst einmal tiefgehend mit der alten Website auseinandergesetzt, um mir einen Überblick über die Aktivitäten zu verschaffen. Außerdem tauschte ich mich mit den unterschiedlichen Fachbereichen aus und erfragte, was gebraucht wird, aber auch, was schon vorhanden ist und gut funktioniert. Diese Arbeit braucht zwar Zeit, ist aber wichtig um die verschiedenen Bedürfnisse zu verstehen. Zudem kommt im öffentlichen Dienst hinzu, dass gewisse Anschaffungen nur über offizielle Ausschreibung erfolgen dürfen.
Die offizielle Ausschreibung besteht aus zwei Phasen. Die erste Phase ist der Teilnehmendenantrag. Jede interessierte Agentur kann sich mit den erforderlichen Formularen und Informationen bewerben. In der zweiten Phase werden dann einige Agenturen aufgefordert am Angebotsverfahren teilzunehmen, das in einem Pitch endet. Der Pitch ist besonders wichtig: Hier können sich alle Beteiligten kennenlernen. Arbeitsweise, Unternehmensstruktur der Agentur und erste Ideen zu der Website werden ersichtlich. Welche Agentur letztlich die neue Website für uns umsetzt, entscheide ich natürlich nicht alleine – eine Kommission aus den unterschiedlichen Bereichen der HfK wird das gemeinsam beschließen. Wenn wir uns dann für eine Agentur entschieden haben, kann die Umsetzung beginnen.
Du hast an der HfK Integriertes Design studiert, betreust u.a. die alte Website, die Social Media Kanäle der HfK und hast die Übergangs-Website federführend begleitet. Was reizt dich besonders an deiner Arbeit?
Im Studium und während meiner Arbeit als Gestalterin liegt mein Fokus auf der Gestaltung im analogen Raum: Ausstellungen, Printprodukte und vor allem Materialien. Während meiner Zeit im Referat 1 habe ich großen Gefallen an der Bearbeitung der Website und dem Social Media Management gefunden. In den vergangenen Monaten haben wir als Team einen guten Drive auf unseren sozialen Kanälen entwickelt und die Zahl der Abonnent:innen wächst. Es ist natürlich schön zu beobachten, wie sich ein gutes Team bewährt. Ich kann meine eigenen Stärken gut einbringen und von den Stärken der anderen profitieren.
Im Alltagsgeschäft werden häufig Anfragen von HfK-Angehörigen aufgrund eines Problems mit der Website an mich herangetragen. Es bereitet mir total Spaß mich in die Probleme reinzufuchsen und herauszufinden, wie man diese behebt. Durch diese Arbeit habe ich festgestellt, wie wichtig ein gutes Back-End ist, damit die Redakteur:innen einfach und schnell arbeiten können, am Ende dient es dem Output. Nichts ist frustrierender, als die Arbeit mit einer komplizierten und umständlich zu bedienenden Website.
Als Nicht-IT-lerin bist du mit vielen unbekannten Begrifflichkeiten konfrontiert. Welches sind die besten Böhmischen Dörfer und was bedeuten sie?
Für mich gab es anfangs nicht nur zwei Böhmische Dörfer. Wenn Vergaberecht und Web-Development aufeinandertreffen, kann man schon mal schlucken. Unterschwellenverordnung, Verschwiegenheitserklärungen, Leistungsbeschreibungen, Barrierefreiheit und „erschöpfend beschreiben“ sind nur einige Beispiele. Für mich ist das wie eine andere Sprache. Ich habe festgestellt, dass man durch eigenes Recherchieren und die nötigen Kontakte vieles in Erfahrung bringen, aber sicherlich Fachwissen nicht aufwiegen kann. Daher ist es wichtig, sich die richtigen Ansprechpartner:innen und die nötige Hilfe zu holen. Eigentlich sollte ich, wenn die Ausschreibung fertig ist, ein Handbuch schreiben mit dem Titel: „Wie erstelle ich Ausschreibungen im öffentlichen Dienst – für Dummies“. Das gestalte ich dann natürlich noch super schön.