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Mittwoch | 19. April 2023

After Work Conversations

HfK Bremen: Symposium über den solidarischen Kampf für faire Arbeitsbedingungen im digitalen Kapital

Eine Pressemitteilung von Jens Fischer

© Alina Lupu

„After Work Conversations“ ist ein zweiteiliges Symposium, das am 20. April 2023 in Den Haag starten und am 11. Mai 2023 an der Hochschule für Künste (HfK) Bremen stattfinden wird. Im Kontext von Arbeit im digitalen Kapitalismus dreht sich thematisch alles um die Emanzipation abhängig Beschäftigter und ihre politische Organisation.

Künstler:innen, Arbeiter:innen, Aktivist:innen, Gewerkschafter:innen und Wissenschaftler:innen sind eingeladen, gemeinschaftlich zu ergründen, wie digitale Technologie gegenwärtige und zukünftige Arbeitsbedingungen sowie Möglichkeiten der Solidarisierung bedingt. Zentral ist die Frage, ob durch künstlerische Forschung auch Werkzeuge und Konzepte entwickelt werden können, die nicht nur Akteur:innen aus den Künsten und der akademischen Forschung zusammenbringen, sondern auch eine politisch engagierte, breitere Öffentlichkeit erreichen.

Organisiert von Lídia Pereira werden in Den Haag unter dem Titel „After Work Conversations #1 Play hard, work harder“ die Bedingungen für Frauen in der Videospielbranche untersucht, auch geht es um die Frage, ob sich Videospiele als künstlerisches Medium eignen, ungerechte Arbeitsbedingungen herauszufordern, Arbeiter:innen zu mobilisieren und Solidarität zu schaffen.

„After Work Conversations #2 Post-Work-Imaginaries“ analysiert an der HfK Bremen, wie eine Zukunft „nach der Arbeit“ (Post-Work) imaginiert werden kann.

Organisator Henrik Nieratschker erklärt: „Mich interessiert, wie digitale Technologien – etwa Automation, Überwachungsverfahren oder KI – die Bedingungen körperlicher, meist niedrig entlohnter Arbeit verändern. Ich selber habe für einige Zeit aus finanzieller Not im Lager eines großen Versandunternehmen gearbeitet und täglich mit dem Barcodescanner jedes Paket erfasst, das mir beim Beladen der Lkws durch die Hände glitt. Mit dieser Erfahrung startete auch meine künstlerische und theoretische Auseinandersetzung mit der Thematik. Bei unserem Treffen an der HfK Bremen wollen wir gemeinsam über aktuelle Herausforderungen und Visionen diskutieren, wie Arbeit im Kontext des Digitalen fairer sein kann und ob sie überhaupt noch nötig ist.”   

Datum: 11. Mai, 2023
Zeit: 10 bis 16 Uhr
Ort: Auditorium, Speicher XI A, HfK Bremen

Die Teilnahme ist kostenlos.

Künstlerin Alina Lupu, Nonni Morisse (Verdi, zuständig für die Organisation der Beschäftigten bei Amazon in Bremen/Niedersachsen), Rainer Reising (Verdi-Betriebsrat bei Amazon in Achim), Soziologe Robin De Greef und Kulturwissenschaftler Dave Beech, er ist derzeit „Reader in Art and Marxism“ am Chelsea College of Art.

Das Symposium findet statt im Rahmen des internationalen „PhDArts“-Doktorand:innenprogramms für Künstler:innen und Designer:innen an der Academy of Creative and Performing Arts (Universität Leiden) und Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag sowie des binationalen „Artistic PhD“-Programms an der HfK Bremen.

Organisiert wird das Symposium von Lídia Pereira und Henrik Nieratschker in Kooperation mit Prof. Dr. Anke Haarmann (Universität Leiden) und Prof. Dr. Andrea Sick (HfK Bremen).