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Dienstag | 7. Mai 2019

Computergestützte Klangarchitekturen

Atelier Neue Musik lädt Komponisten Marco Stroppa an die HfK Bremen ein
Marco Stroppa © Roberto Masotti, Casa Ricordi, Milano

Am 21. Mai 2019 lädt das Atelier Neue Musik der Hochschule für Künste Bremen ein zur beliebten Reihe „Portraitkonzert“: 20 Uhr wird der Komponist Marco Stroppa zu Gast im den Konzertsaal in der Dechanatstraße sein. Stroppa gilt als einer der wichtigsten Komponisten, die ihr Schaffen den verflochtenen Verhältnissen zwischen instrumentaler und elektronischer Musik widmen: Das computergestützte Komponieren spielt eine immense Rolle in seiner Arbeit. Darüber hinaus forscht er aktiv im Bereich elektronische Musik.

HfK-Studierende (ensembleANM) und -Dozentin Hwa-Kyung Yim werden zwei Stücke spielen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Das eine eher „klassisch“, für Violine, Violoncello und Klavier, das andere für Klavier und computergenerierte Klänge. Stroppa, der an der Schnittstelle zwischen instrumentaler und elektronischer Musik arbeitet und lehrt, wird selbst anwesend sein.

Portraitkonzert Marco Stroppa
21. Mai 2019, 20 Uhr
Konzertsaal der HfK Bremen
Dechanatstraße 13–15, 28195 Bremen

Eintritt frei

Marco Stroppa, 1959 geboren, ist Komponist, Forscher und Dozent. Er begann seine Musikstudien in Italien (Diplom in Klavier, Komposition, Chorleitung und Elektronische Musik) und perfektionierte von 1984 bis 1986 seine wissenschaftlichen Kenntnisse am Massachusetts Institute of Technology in den USA (Kognitive Psychologie, Informatik und Künstliche Intelligenz). Von 1980 bis 1984 arbeitete er mit dem Computerklangforschungszentrum der Universität Padua zusammen. Auf Einladung von Pierre Boulez hin zog er 1982 nach Paris und arbeitete als Komponist und Forscher am Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique (IRCAM). Von 1987 bis 1990 war er dort Direktor der Abteilung für musikalische Forschung. Die Zusammenarbeit setzte sich bis heute fort und war von entscheidender Bedeutung für seinen musikalischen Werdegang. 1996 erhielt er den Kompositionspreis der Osterfestspiele Salzburg. Im Sommer desselben Jahres war er unter den Komponisten der Next Generation bei den Salzburger Festspielen. Als aktiver Dozent erteilt Marco Stroppa seit 1984 am IRCAM Unterricht. 1987 gründete er den Kompositions- und Computermusikkurs beim Internationalen Bartók Festival in Szombathely (Ungarn), wo er bis 1999 unterrichtete. Er unterrichtete am Conservatoire National Supérieur in Paris sowie am Conservatoire national supérieur de musique et de danse in Lyon. Seit 1999 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

Auf dem Konzertprogramm stehen zwei umfangreiche Werke des Komponisten: 
Osja für Violine, Violoncello und Klavier, gespielt vom ensembleANM: Miki Ngahara (Violine), Ventsislav Harkov (Violoncello), Jorge Caro Barrios (Klavier)
Traiettoria für Klavier und computergenerierte Klänge, gespielt von Hwa-Kyung Yim (Klavier), Lina Posėčnaitė (Klangregie)

Das 1994 von Prof. Younghi Pagh-Paan gegründete und seit 2011 von Prof. Jörg Birkenkötter geleitete Atelier Neue Musik (ANM) versteht sich als fächerübergreifende Werkstatt zeitgenössischer Musik und ist im Laufe der Jahre zu einem Zentrum für zahlreiche Aktivitäten geworden, die eine breite Öffentlichkeit in Bremen und über Bremen hinaus erreichen.
In den regelmäßigen Werkstattkonzerten präsentiert das ensembleANM (Leitung: René Gulikers) neue Werke junger Komponist*innen der Hochschule. Die im Studio für elektroakustische Musik der HfK Bremen (Leitung: Prof. Kilian Schwoon) entstandenen Kompositionen werden darüber hinaus in der Reihe „Elektronisches Konzert“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das ANM lädt zudem in regelmäßigen Abständen renommierte Komponist*innen und Interpret*innen zu Konzerten und Workshops an die HfK ein, so zum Beispiel Helmut Lachenmann im November des letzten Jahres. Außerdem organisiert es Exkursionen zu wichtigen Festivals Neuer Musik.
Es ist Kooperationspartner zahlreicher Projekte im Bereich der Neuen Musik und eröffnet dadurch den Studierenden wichtige Horizonte über die eigene Hochschule hinaus.