Ein Kaiser des Gesangs
Barockorchesterkonzert zum 350. Geburtstag von Reinhard KeiserEine Pressemitteilung von Jens Fischer
Zum 350. Geburtstag von Reinhard Keiser ist ein Konzert zu erleben mit Gesangssolist:innen, Barocktanz und dem Barockorchester der Hochschule für Künste (HfK) Bremen unter der Leitung von Prof. Mechthild Karkow – und zwar am Freitag, 8. November 2024, 19:30 Uhr, in der HfK-Galerie an der Dechanatstraße 13-15. Der Eintritt ist frei.
Reinhard Keiser, der bedeutende Barockkomponist (1674-1739), hinterließ ein umfangreiches Œuvre, zu dem geistliche wie weltliche Werke zählen. Passionen, Oratorien, Psalmvertonungen, Kantaten und Messen gehören ebenso dazu wie spezielle Serenaten als Festmusiken, die wie die großartigen Opernkompositionen (über 60 Werke sind nachgewiesen) nahezu alle der Hanse- und Reichsstadt Hamburg zugewiesen werden können. Die sogenannte Hamburger Oper am Gänsemarkt, eine erste deutsche stehende Opernbühne, existierte dort in der Zeit von 1679 bis 1738. Keiser wirkte Jahrzehnte maßgeblich am Haus, er war Hauptkomponist und zeitweilig sogar Pächter, mit seiner Person war das Wohl und Wehe der Institution eng verbunden.
Im Konzert des HfK-Barockorchesters werden vielschichtige Eindrücke des Schaffens von Reinhard Keiser geliefert, die besonders auf kompositorische Charakteristika hinweisen. Dazu gehören einschmeichelnde wie furiose Passagen, ein feines Gespür im Umgang mit Sprachvertonungen und ein Füllhorn an besonderen Instrumentierungen. Zu hören sind nicht nur Arien und Rezitative aus den Opern „Orpheus“, „Claudius“, „Adonis“, „Desiderius“, „Pomona“, „Fredegunda“, „Masagniello“, Arsinoe“, „Janus“ der Jahre 1697 bis 1715 und eine vollständige Kantate, sondern ganz im Sinne eines Gesamtkunstwerkes auch instrumentale Einlagen, die hier eher zur Abwechslung und auch zur visuellen Erbauung mit der Darbietung des Barocktanzes genutzt werden. Der war in Frankreich eine Kunst im Sinne von Ballett, losgelöst von der gesellschaftlichen Funktion im Ballsaal und deutlich ein Mittel in des Königs Hand, um Macht und Reichtum zu demonstrieren – die Etikette wirkte auch in ganz Europa inspirierend.
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