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Mittwoch | 6. November 2024

Hommage à Klaus Huber

Konzert des HfK-Sinfonieorchesters mit dem Kammerchor und Alte-Musik-Spezialist:innen am 20.11.2024

Eine Pressemitteilung von Jens Fischer

René Gulikers dirigiert am 20. November 2024 das HfK-Orchesterkonzert in der Glocke.
René Gulikers dirigiert am 20. November 2024 das HfK-Orchesterkonzert in der Glocke. © Rolf Schoellkopf

Zu den runden Geburtstagen der Komponisten Klaus Huber (100), Arnold Schönberg (150) und Charles Ives (150) gestaltet das Sinfonieorchester der Hochschule für Künste (HfK) Bremen ein Konzert unter Leitung von René Gulikers mit dem HfK-Kammerchor sowie dem Vokalensemble und Instrumentalist:innen der Alten Musik – und zwar am 20. November 2024, 19:30 Uhr, in der Glocke. Auf dem Programm stehen Werke von Klaus Huber, Arnold Schönberg, Charles Ives, João Lourenço Rebelo und Orlando di Lasso. 

„Hommage à Klaus Huber“ ist der Abend betitelt. Die Verbindungen des Komponisten zur HfK Bremen erklärt Jörg Birkenkötter, HfK-Professor für Komposition und Leiter des Ateliers Neue Musik: „Klaus Huber zählt zu den bedeutendsten Komponisten der zweiten Hälfte des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Neben seinem bedeutenden kompositorischen Werk war seine außergewöhnliche Lehrer-Persönlichkeit prägend für eine Vielzahl direkter und indirekter Schüler, die heute in unterschiedlichster Art und Weise an der Gestaltung und Weiterentwicklung eines lebendigen zeitgenössischen Musiklebens weiterarbeiten.
Obwohl er nie offiziell Lehrender der HfK war, ist Klaus Huber doch stets maßgeblich prägend auch für unsere Arbeit im Atelier Neue Musik gewesen und wird dies auch weiterhin sein. Es war eine besondere Freude, dass Klaus Huber mit seiner Frau, der Komponistin und HfK-Professorin Younghi Pagh-Paan, in Bremen lebte. Bis an sein Lebensende besuchte er immer wieder mit großem Interesse unsere Konzerte.
2014 hatte die HfK Bremen die Ehre, Hubers 90. Geburtstag mit seinem wunderbaren Klavierkonzert ,Intarsi‘ in Kombination mit den von ihm besonders verehrten Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Webern in einem denkwürdigen und lang nachwirkenden Konzert feiern zu können.“ 

Zum 100. Geburtstag nun ein weiteres wichtiges Werk Klaus Hubers, das seine Position im Kontext Neuer und Alter Musik verdeutlicht: „Die Seele muss vom Reittier steigen…“ (2002), ein Kammerkonzert für Violoncello, Baryton, Countertenor und 37 Instrumentalist:innen.

Es stehen auch Arnold Schönbergs „Ein Überlebender aus Warschau op. 46“ (1947) und Charles Ives’ „The unanswered question“ (1908, überarbeitet 1930-1935) auf dem Programm. „Sicher haben beide – wie grundsätzlich fast alle nachfolgenden Komponist:innen – auch Klaus Huber beeinflusst. Wichtiger ist aber wahrscheinlich der Unterschied: Klaus Huber hat – unter anderem durch sein Studium arabischer Tonsysteme – daran gearbeitet, das ihm zunehmend erstarrt erscheinende 12-Ton-System zu überwinden beziehungsweise zu erweitern“, erklärt Jörg Birkenkötter

Und welche Verbindung hat Huber zur Alten Musik? „Er war“, so Birkenkötter, „wie auch Arnold Schönberg ein ausgesprochen traditionsbewusster Komponist, aber gerade deshalb kein Traditionalist! Sein Credo war, die Musik der Vergangenheit und der Gegenwart nicht als Gegensätze, sondern als Einheit zu verstehen. Insbesondere auf Orlando di Lasso hat er sich mehrfach bezogen.“ Der wurde in Belgien geboren und war von 1557 bis zu seinem Tod 1594 am Münchner Hof beschäftigt, als Sänger, Kapellmeister und Komponist. Von ihm kommt „Lamentatio prima à 5“ (1585) zur Aufführung. 

Eröffnet wird das Konzert mit den Klageliedern des Jeremias, „Lamentatio Jeremiae à 8“ (1653), des portugiesischen Hofkomponisten João Lourenço Rebelo

Tickets für das Konzert gibt es hier.

 

HfK-Orchesterkonzert „Hommage à Klaus Huber“

Tag: 20. November 2024

Zeit: 19:30 Uhr

Ort: Glocke, Domsheide 6-8

 

Mitwirkende:

Katharina Rikus (Gesang)

Jessica Ulusoy-Horsley (Baryton)

Tanja Tetzlaff (Violoncello)

Thomas Mohr (Sprecher)

Vokalensemble und Instrumentalist:innen Alte Musik

Kammerchor der HfK Bremen unter der Leitung von Detlef Bratschke

Sinfonieorchester der HfK Bremen unter der Leitung von René Gulikers

 

Programm

João Lourenço Rebelo: Lamentatio Jeremiae à 8 (1653)

Arnold Schönberg: Ein Überlebender aus Warschau op. 46 (1947)

Charles Ives: The unanswered question (1908, überarbeitet 1930-1935)

Orlando di Lasso: Lamentatio prima à 5 (1585)

Klaus Huber: „Die Seele muss vom Reittier steigen…“ (2002)