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Montag | 20. Mai 2019

Wie Symbole die Welt verändern und ordnen

HfK Bremen lädt zu Interdisziplinärem Kolloquium „Piktogrammatik“ ein

Piktogramme – Symbole, die komplexe Inhalte vereinfacht bildlich darstellen. Zur wissenschaftlichen Bedeutung von Piktogrammen lädt die Hochschule für Künste Bremen zu einem Kolloquium ein. Am 18./19. Juni 2019 referieren Kunsthistoriker*innen, Kultur- und Medienwissenschaftler*innen sowie Künstler*innen zur Idee einer Piktogrammatik als Ordnung und Unordnung unserer grafischen Darstellungsweisen von Wissen und Welt. Das Kolloquium ist Studierenden, Lehrenden und der Öffentlichkeit zugänglich.

„Piktogrammatik – Grafisches Gestalten als Weltwissen und Bilderordnung“
Interdisziplinäres Kolloquium für Studierende, Lehrende und die Öffentlichkeit
18. Juni 2019, 14–18:45 Uhr / 19. Juni 2019, 10–16:45 Uhr
Hochschule für Künste Bremen
Am Speicher XI, Raum 4.15.070
28217 Bremen
Eintritt frei.

Unser Wissen bildet sich oft durch grafisches Denken und Modellieren aus, es wird durch Darstellung anschaulich und vermittelbar. Doch was bildet man dabei eigentlich ab – als Piktogramm oder Diagramm, als Karte oder Informations-Grafik im weitesten Sinne?

Grafische Erzeugnisse zeigen als Schnittstelle zwischen Bild und Text, zwischen Wissen und Sehen mehr als nur den jeweiligen Erkenntnisstand. Sie können unterschiedlich gedeutet werden, entstehen durch abstrahierende Verfahren und lassen Spielraum für gestalterische Freiheiten. Welcher Ordnung und Sprache, welcher Rhetorik und Konstruktion unterliegen diese visuellen Weisen der Welterzeugung? Welche Bildprozesse erweisen sich als nützlich und gelungen, welche als misslungen? Wie wird die Ambivalenz von Bildern verhandelt, wie ihre normierende Wirkung?

Am 18./19. Juni 2019 wird in elf Fachbeiträgen über die Legitimität der grafischen Darstellung in Wissensprozessen diskutiert. Veranstaltet wird die Tagung von Annette Geiger, seit 2009 Professorin für Theorie und Geschichte des Designs an der HfK Bremen, und der Dipl. Designerin und Lehrbeauftragten Bianca Holtschke. „Ohne die Allgegenwart von Piktogrammen ist unser Alltag nicht mehr denkbar. Neben den Versuchen, Ordnung in unsere Erkenntnisse zu bringen, nehmen aber auch die anarchischen Weisen des Bedeutens zu: Vom Cartoon zum Zeichentrick, vom Graffiti zum Animationsfilm u. a. wurden in der Populärkultur alternative Bildlichkeiten erprobt, die nicht ohne Einfluss auf die Piktogrammatik bleiben. Die Ordnung der Bilder findet sich immer wieder unterlaufen und erweitert. Welche Kompetenzen setzt das Lesen von Bildern heute voraus?“

Piktogramme ähneln zwar nicht der Wirklichkeit, aber sie verfahren nicht ohne Analogien. Diagramme, Graphen und Koordinaten bilden nur scheinbar neutral ab, was wir denken. Sie kommen nicht ohne die Materialität der Medien aus, sie sind auf ihre Rhetorik angewiesen. Grafische Gestaltung ist für unser Weltwissen unverzichtbar; Design ist somit eine Bedingung von Wissen. Doch ergeben sich aus dieser Feststellung viele weitere Fragen, die es zu diskutieren gilt.

Dieses Kolloquium richtet sich an Studierende, Lehrende und die Öffentlichkeit, der Eintritt ist frei. Die Hochschule für Künste Bremen sieht sich mit ihrer Lehre an der Schnittstelle zwischen interdisziplinärem und forschendem Ansatz. Sie arbeitet fachbereichsübergreifend und über gesteckte Disziplingrenzen hinweg. Mit ihren wissenschaftlichen Vortragsreihen, Tagungen und Kolloquien trägt sie immer wieder aktuell diskutierte Themen in die Gesellschaft hinein.