MS Dauerwelle
Ein ganz besonderer – beweglicher – Standort der HfK befindet sich auf der Weser: Das Ausstellungs- und Veranstaltungsschiff MS „Dauerwelle". Das 53 Meter lange, ehemalige Fahrgastschiff stellt eine schwimmende Erweiterung der HfK Bremen dar und ermöglicht eine Begegnung mit den Künsten mitten auf dem Wasser. Im Mai 2022 fand die feierliche Schiffstaufe der „Dauerwelle" am zentralen Liegeplatz an der Bürgermeister-Smidt-Brücke gegenüber der Schlachte statt. Die unmittelbare Nähe zur Weserburg und der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) ermöglicht einen direkten Austausch mit zentralen Bremer Kulturakteur:innen. Seit der Eröffnung finden regelmäßig Ausstellungen, Workshops, Vorträge, Konzerte und Performances auf den drei offenen Decks und der großen Halle des Schiffs statt.
Transformation
Die „Dauerwelle" ist bereits seit den 60 Jahren im Einsatz, gebaut wurde sie 1962 auf der Werft „Edgar André" in Magdeburg. Vom ehemaligen Passagierschiff in der DDR, hin zum Veranstaltungsort für Gelsenkirchener Techno-Partys, zu einem beweglichen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum: die Dauerwelle hat bereits viele Transformationen durchlebt. Nachdem die Hochschule das Schiff auf eBay ersteigert hatte, wurde es im November 2020 erfolgreich in die Kötter Werft in Haren überführt. Dort wurde die Dauerwelle überholt und umgebaut, letzte Arbeiten fanden am Lankenauer Höft in Bremen statt. Durch das Entfernen des Zwischendecks und insgesamt 60 Tonnen Stahl ist ein großer, lichtdurchfluteter Raum mit zwei übereinanderliegenden Fensterreihen entstanden. Der Rumpf des Schiffs wurde mit 14 Tonnen Kies als Ballast befüllt, um die Statik weiterhin zu gewährleisten.
Initiiert wurde das Projekt von Asli Serbest, HfK-Professorin für temporäre Räume, und Mona Mahall, Professorin für Architektur und Kunst an der Hafen-City Universität Hamburg. Drei Jahre arbeiteten die beiden Professorinnen an Konzept und Entwurf zur Transformation des ehemaligen Fahrgastschiffs. Die Idee eines beweglichen Ausstellungs- und Veranstaltungsraums steht für ihre künstlerische Praxis mit temporären und prozesshaften Räumen. Die Dauerwelle kann als späte Antwort auf die utopischen Projekte radikaler Architektur der 1960er und 1970er Jahre gelesen werden: Damals wurden Räume und sogar ganze Städte entworfen, die nicht an feste Orte gebunden, sondern in ständige Bewegung versetzt werden sollten. Auch die Dauerwelle steht als beweglicher Raum für Aktivität und Agilität. Durch sie entsteht ein neuer Ort der Begegnung in Bremen, der einen besonderen Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst, Kultur und Stadtgesellschaft ermöglicht.
Als schwimmender, nomadischer Raum ohne festen Boden macht die Dauerwelle die Institution HfK beweglich und trägt zu einer aktiven Verbindung zwischen Hochschule und Gesellschaft bei.
Adresse
Hochschule für Künste Bremen
MS Dauerwelle
Bürgermeister-Smidt-Brücke
28195 Bremen
Barrierefreiheit
Bitte beachten Sie, die MS Dauerwelle ist nicht barrierefrei.
Ansprechpersonen
Anfragen beantwortet Christina Scheib, seit 2023 ist sie als Kuratorin für die MS „Dauerwelle" und die Veranstaltungshalle (Halle 1) des Speichers XI A zuständig.
Auch Peter Lilienthal, Leiter der Hausverwaltung und Haustechnik an der HfK, steht als Ansprechpartner zur Verfügung.