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Thursday | 9 November 2023

Antrittskonzert von Prof. Martin Stadtfeld an der Hochschule für Künste Bremen

Bach, Beethoven und Volkslieder
© Henning Ross / Sony Classica

Zum Wintersemester 2023/2024 wurde Martin Stadtfeld als Professor für Klavier an die Hochschule für Künste (HfK) Bremen berufen. Sein Antrittskonzert gestaltet er als Solopianist am Mittwoch, 22. November 2023, 19 Uhr, im HfK-Konzertsaal an der Dechanatstraße 13-15. Der Eintritt ist frei. Moderiert wird der Abend von HfK-Rektorin Prof. Dr. Mirjam Boggasch.

Das Konzert beginnt mit der Englischen Suite Nr. 3 g-Moll des jungen Johann Sebastian Bach: abstrakte Kunstmusik wie gemacht zur Präsentation von innig rasanter Virtuosität.

Es folgen Bachs Präludium und Fuge in Es-Dur. „Sie habe ich auch im frühen Klavierunterricht kennengelernt. Es erscheint auch gerade auf meiner aktuellen CD ,Baroque Colours‘, weil es für mich geradezu idealtypisch polyphone Kunst mit tiefer Emotionalität verschmilzt“, so der Pianist.

Das Bach-Kapitel des Konzerts schließt mit dem Italienischen Konzert. Stadtfeld: „Das spielte ich schon als Kind, und es hat nichts von seiner Faszination auf mich eingebüßt. Ich habe die Werke von Bach tatsächlich ausgewählt, weil sie mir besonders am Herzen liegen und mich mein ganzes Leben begleiten.“

Martin Stadtfeld sucht auch nach der Essenz der Volkslieder und gestaltet daraus neue Klavierwerke. In Bremen stellt er seine Arrangements von etwa „Der Mai ist gekommen“, „Muss i denn“, „Im Märzen der Bauer“ und „In einem kühlen Grunde“ vor. „Die Idee, Volkslieder zu bearbeiten, kam mir im zweiten Corona-Lockdown. Es ist wunderbar, wie diese Lieder Themen behandeln, die zeitlos gültig sind. Die Melodien und Harmonien dieser Lieder sind wie ein Brunnen, aus dem auch alle Kunstmusik geschöpft wird. Zehn Tage lang habe ich jeden Tag drei Lieder bearbeitet. Dann war alles fertig und seitdem begleiten mich diese Lieder auch im Konzert.“

Zum Finale erklingt Ludwig van Beethovens „Waldstein“-Sonate. „Sie scheint auch den Volksliedern abgelauscht. Es ist ein schöner Moment, wenn man nach dem letzten Lied übergangslos die Sonate beginnt und sich die vielen wunderbaren Melodien, aus denen sie besteht, zu einer herrlichen großen Form auftürmen“, freut sich der Musiker.

Pianist Martin Stadtfeld, Jahrgang 1980, erkundet schon im Kindesalter die Regeln und Geheimnisse von Kontrapunkt und Harmonielehre; als Jungstudent kommt er in Frankfurt in die Klasse von Lev Natochenny und gewinnt erste Preise – unter anderem beim Busoni-Wettbewerb in Bozen. Der Sieg beim Leipziger Bach-Wettbewerb 2002 wird zum Ausgangspunkt seiner Karriere. Konzertauftritte führen ihn in die wichtigsten Musikzentren sowie zu den großen Orchestern Europas und Asiens.
Seit 1990 veröffentlicht Stadtfeld exklusiv bei Sony Music und zählt mittlerweile 26 Alben mit Einspielungen zu Bach, Chopin, Mendelssohn, Mozart, Händel, Schubert und Schumann. Der Mut zu persönlicher Interpretation führt auch zu Eigenkompositionen und freien Bearbeitungen, die auf CDs und als Stream verfügbar sind, aber auch als Notenhefte (Verlag Schott Music) vorliegen.
Zudem ist es Martin Stadtfeld seit vielen Jahren ein Bedürfnis, sich in der Musikvermittlung zu engagieren: Ungezählte Schulbesuche, Konzerte für Kinder und Jugendliche, CD-Hörspiele, die Kindern und Erwachsenen einen Einstieg in die Welt der klassischen Musik erleichtern sollen, zeugen davon. Seine Erfahrungen bringt er nun als Professor für Klavier in die Hochschule für Künste Bremen ein.