HfK-Professorin erhält für ihre Arbeit „Trichter“ den mit 50.000 Euro dotierten mfi-Preis für Kunst an öffentlichen Orten.
Die Künstlerin Franka Hörnschemeyer, Professorin an der Hochschule für Künste Bremen, ist für ihre Arbeit „Trichter“ in Dresden mit dem mfi-Preis der management für immobilien AG ausgezeichnet worden. Eine siebenköpfige, hochkarätig besetzte Jury ermittelte Hörnschemeyer als Siegerin aus knapp 100 Einsendungen. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird der Künstlerin im Rahmen eines Festaktes im April 2012 feierlich übergeben.
Hörnschemeyers ausgezeichnet Arbeit „Trichter“ ist eine begehbare Skulptur in der Dresdener Innenstadt. Sie gibt einen Einblick in eines der ältesten deutschen Kanalsysteme und macht eine bedeutende Ingenieurleistung des 19. Jahrhunderts sichtbar. Eine aus Kanalklinkern gemauerte Treppe führt durch eine Trichterform aus Beton in den Untergrund. Die historische Kanalisation wird durch den begehbaren Hohlkörper erlebbar, der bis vier Meter unter das Bodenniveau reicht. Durch eine Glasscheibe öffnet sich der Blick auf ein Schachtbauwerk und einen Kanalabschnitt von 1869.
Die Planungen der Arbeit hatten nach ihrer Auswahl durch eine überregional besetzte Fachjury im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs neben überzeugter und leidenschaftlicher Zustimmung auch – insbesondere in der Boulevardpresse - hefige und diffamierende Polemiken ausgelöst. Der mfi-Preis würdigt die Arbeit nun als „gelungene Zusammenführung von Kunst und Bauwerk“. Er wird in diesem Jahr zum achten Mal vergeben.
Franka Hörnschemeyer lebt und arbeitet in Berlin und wurde 2009 als Professorin für Bildhauerei an die Hochschule für Künste Bremen berufen. Ihre Arbeiten gelten als Grenzgänge zwischen Baukunst und Raumkunst, sie selbst bezeichnet sie als „architektonische Konstruktionen, die Schicht für Schicht die Strukturen von Räumen optisch und akustisch freilegen“. Zu weiteren bekannten Arbeiten von ihr zählt beispielsweis „BFD-bündig fluchtend dicht“ im Deutschen Bundestag im Paul-Löbe-Haus.