Award
Friday | 28 February 2014

Bremer HfK-Studierende in New York ausgezeichnet

Award of Typographic Excellence für Arleta Gebicki und Fabian Brunke

Zu den Preisträgern im 60. internationalen Wettbewerb des New Yorker Type Directors Club gehören auch in diesem Jahr wieder Studierende der Hochschule für Künste Bremen. Die Wahl der Juroren für den Award of Typographic Excellence fiel auch auf die beiden HfK-Studierenden Arleta Gebicki und Fabian Brunke. Gebecki und Brunke studieren an der HfK Integriertes Design und reichten aus dem Bereich Kommunikationsdesign Poster und Magazine ein, die im Rahmen des Projekts Visuelle Dialekte im Sommer 2013 in Bremen entstanden waren.(Betreuung Prof. Andrea Rauschenbusch und Dirk Laucke, Studio Laucke Siebein, Amsterdam/Berlin)

Insgesamt beteiligten sich mehr als 2000 Gestalterinnen und Gestalter aus 37 Ländern an dem weltweit ausgeschriebenen Wettbewerb, von denen die Besten mit dem Award of Typographic Excellence ausgezeichnet wurden.

Fabian Brunke befasste sich in seiner preisgekrönten Arbeit "Schlachthof 51" mit der Skateanlage vor dem Schlachthof in Bremen. Im ersten Schritt extrahierte er aus vor Ort vorhandenen Graffitis Form und Farbe und übertrug sie in vergrößerter / abstrahierter Ansicht auf das Medium Plakat. Anschließend erfolgte eine "Katalogisierung" der Graffitis in Form einer Zeitschrift, dabei wurden auch hier wieder vergrößerte / abstrahierte Ansichten der Graffitis, deren Farben, Namen und Maße wiedergegeben. Im letzten Schritt übernahm er auf dem Skateplatz vorhandene Objekte - hauptsächlich die Rampen und Hindernisse der Skateanlage - und gab sie in vereinfachter Form wieder. Mittels Lasercutter wurden diese Formen dann auf Plakate aufgetragen. Durch die ausgeschnittenen Formen, lassen sich die Plakate an jedem beliebigen Ort platzieren und ergeben jedes Mal ein neues Bild. Ziel war es, die Vielfalt des Skateboardens und dessen Ortsunabhängigkeit widerzuspiegeln.

Arleta Gebicki versuchte durch Zitate, Sprüche und Songtitel den Charakter der ausgewählten Orte zu verdeutlichen. Zu ihrer Arbeit schreibt sie:
„Die Orte sind deshalb so interessant für mich weil sie sich in ihren Werten, Normen, Bedürfnissen, Verhaltensweisen und Symbolen von der gesellschaftlich dominierenden Kultur unterscheiden. Das Ziel dieser Orte ist die Suche nach einer neuen Lebensweise. Die nicht mittelmäßigen Teile des Lebens sollen erweitert, die leeren Augenblicke verringert werden.“

Typisch
Typisch heute
Typisch ich
Typisch Bremen

Ein Reiseführer des täglichen Lebens, der Seele oder der Stadt
Die Stadt ist ein komplexes Gefüge aus Zeichen. Was für den einen die Seele der Stadt ist, kann für den anderen Menschen unsichtbar und ohne Bedeutung sein. Wie finden sich Charakteristika? Alles Normale, alles was nicht stimmt, ist von Belang. Landschaft, Erfahrung, Erinnerung, Alltag, Vorlieben, Leidenschaft, Herkunft. All das färbt und prägt die Wahrnehmung und macht Identität aus. Während des Kurses haben sich die Teilnehmer mit diesem Phänomen auseinandergesetzt und versucht, eine persönliche Karte ihrer Stadt Bremen zu erstellen. Ziel war es, in Form eines Reiseführers, anderen die Stadt sichtbar zu machen und ihre Zeichen mit neuer Bedeutung zu laden. Dabei sollen die Absichten gut sein. Entstehen sollte ein zärtliches Portrait von der Stadt und des Lebens.

Der Type Directors Club New York ist international die führende Organisation, die sich der Exzellenz von Schrift und Typografie leidenschaftlich und medien-übergreifend verschrieben hat. Gegründet wurde der Club durch renommierte Gestalter und Typografen wie u. a. Louis Dorfsman, Herb Lubalin und Hermann Zapf.
Die Ausstellung der ausgezeichneten Arbeiten wird Anfang Juli in New York eröffnet. Im Anschluss gehen die Exponate rund um die Welt. Das legendäre TDC Jahrbuch, Typography 35, erscheint Ende 2014.