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Saturday | 8 February 2020

Opening: Hochschultage 2020

und Verleihung der Hochschulpreise
© Hochschule für Künste Bremen – Ana Rodríguez

Ein Wochenende im Zeichen der Kunst: Am Samstag, 8., und Sonntag, 9. Februar 2020, fanden in den Ateliers, Studios und Werkstätten im Speicher XI die Hochschultage statt. Mehr als 6000 Besucher*innen zeigten sich begeistert von den Projekten, Arbeiten und Werken der Studierenden der Hochschule für Künste Bremen (HfK). Schon bei der feierlichen Eröffnung der Hochschultage am Samstag, 8. Februar, platzte das Auditorium aus allen Nähten: Der Saal war bis auf den letzten Platz, unter anderem mit zahlreichen Vertreter*innen aus Politik, Medien und Wirtschaft gefüllt, so dass eine Übertragung der Veranstaltung ins Foyer notwendig wurde.

Prof. Roland Lambrette, Rektor der Hochschule für Künste Bremen, hielt die Begrüßungsrede, in der er die HfK unter anderem als einen lebendigen interdisziplinären Ort mit einer kritischen, aufmerksamen Diskussionskultur beschrieb. In seiner Rede hob er außerdem die Rolle der Hochschule im gesellschaftlichen Kontext hervor. Er verdeutlichte ihr Potenzial als Experimentierfeld, Möglichkeitsraum und „think tank“ für eine alternative und vor allem verträglichere Zukunft. Denn das Neue entstünde vor allem da, wo sich Wissensbereiche berühren und vernetzen, wo das Unerwartete und das Ungeplante eine Chance hat, in den Schnittmengen von Kreativität und Wissenschaft.“

Den künstlerisch-performativen Teil des Openings übernahmen insgesamt 35 Künstler*innen der HfK, die gemeinsam das Neo.Fashion.Orchestra bildeten: Die Klangperformance stellte dabei die Interdisziplinarität der Hochschule erneut eindrucksvoll unter Beweis, denn das Orchestra, das im Wintersemester 2019/2020 entstand und erstmalig auf den Neo.Fashion. Graduate Shows in Berlin zu sehen war, ist ein zwischen Mode, Performance und Musik angesiedeltes Kooperationsprojekt.

Ein weiterer Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung war die Verleihung der diesjährigen Hochschulpreise. Einzig die Preise für den Fachbereich Musik, der die Hochschultage mit verschiedenen Konzerten bereichert, werden erst im Sommer während des Musikfestivals der HfK verliehen. Die jeweils ersten Plätze belegten in der Kategorie Freie Kunst Charline Zongos, in der Kategorie Integriertes Design das Entwicklungslabor für Möbel aus linearen Materialien und in der Kategorie Digitale Medien das Projekt „Moon Sense“ von Julia Preiß. Der Preis Interdisziplinäre Projekte wurde auf zwei Projekte aufgeteilt: Performing Melancholia und das Neo.Fashion.Orchestra. Das H.A. Bockmeyer-Reisestipendium ging an das Künstler*innenkollektiv „in ordnung“ mit ihrem Projekt „Field Research on 5 Islands“.

1. Platz

Charline Zongos 
(Klasse Prof. Heike Kati Barath, vertreten von Dirk Meinzer)

Über den 1. Platz im Studiengang Freie Kunst freute sich Charline Zongos (Klasse Prof. Kati Barath, vertreten von Dirk Meinzer). Die Jury zeigte sich beeindruckt von ihrer sich in einem spezifischen Raum erweiternden Malerei. Die Arbeit zeichnet sich durch ihr perfekt ausgeklügeltes, aber doch fragiles statisches Gleichgewicht und das fast schon haarscharfe Gleichgewicht zwischen Malerei, Skulptur und Installation aus. Zwischen Spiel und Ernst, zwischen Humor und den groben Setzungen des Alltags, zwischen bunt und zu viel zu bunt, zwischen Pop und zu viel Pop. Und schließlich stellt sich Betrachter*innen die Frage: Darf man diese Arbeit betreten und wird somit ein Teil von ihr oder ist und bleibt man doch eher ein Zaungast davor?

© Hochschule für Künste Bremen – Vivek Manek

2. Platz

Gruppe Aponi mit der Arbeit „Former“ 
(Klasse Prof. Natascha Sadr Haghighian)

Den 2. Platz belegte das Künstler*innenkollekiv Group Aponi mit der Arbeit „Former“ (Klasse Prof. Natascha Sadr Haghighian). Visueller wie praktischer und konzeptueller Ausgangspunkt ist hier ein klassisches Klavier, das teils in seine Einzelteile zerlegt wurde. Das Klavier wurde jedoch nicht komplett zerstört, sondern eher neu programmiert. Es ist Installation und bleibt Instrument zugleich, für das regelrechte Partituren geschrieben und während der Hochschultage aufgeführt werden. Mit einer vielstimmigen, mal dissonanten, mal harmonischen Musik, die jedoch immer wieder zu einem gemeinsamen Rhythmus findet.

© Hochschule für Künste Bremen – Ana Rodríguez

3. Platz

Jana Thiel mit der Arbeit „Someday we´ll be eaten by our food” 
(Klasse Prof. Stephan Baumkötter)

Der 3. Platz ging an Jana Thiels Arbeit mit dem übergreifenden, fast schon makabren Titel „Someday we´ll be eaten by our food“ (Klasse Prof. Stephan Baumkötter). Die Jury lobte die Arbeit für die konsequent erfasste Erweiterung der Materie der Malerei in organisch-biologische Prozesse und ihre Kreisläufe von Wachstum, Vermehrung, Leben, Tod, Verwesung und mit dieser die Verwandlung zurück ins Mineralische, woraus wiederum neues Leben entsteht. Eine hybride Kunst, die wissenschaftlich forscht und doch als Kunst diese Prozesse, denen wir alle unterliegen, auf ein ganz anderes, anschauliches Level bringt.
Besondere Belobigungen erhielten gleich drei Arbeiten: Die ortsspezifische Arbeit „Unterstützung“ von Ada Hillebrecht und Paul Putzier (Klasse Ingo Vetter und Olav Westphalen), die Arbeit „Gezwinker“ von Kaori Tomita und die Gesamtpräsentation der Klasse Ingo Vetter.

© Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

Besondere Belobigungen erhielten gleich drei Arbeiten: Die ortsspezifische Arbeit „Unterstützung“ von Ada Hillebrecht und Paul Putzier (Klasse Ingo Vetter und Olav Westphalen), die Arbeit „Gezwinker“ von Kaori Tomita und die Gesamtpräsentation der Klasse Ingo Vetter.

Jury

Dr. Ingmar Lähnemann (Kurator der Städtischen Galerie Bremen), Katharina Ritter (Künstlerische Leiterin der Künstlerhäuser Worpswede), Dr. Stefan Gronert (Kurator für Fotografie und Medien im Sprengel Museum Hannover)

Laudator

Prof. Dr. Martin Schulz (Kunstwissenschaft, Theorie und Geschichte ästhetischer Praxis)

1. Platz

Entwicklungslabor für Möbel aus linearen Materialien

Beteiligte Studierende: Tobias Stephan Babl. Vasily Brovin, Raphael Brückner, Jens Christian Drünert, Johannes Falk, Alexander Golze, Nicolas Friedrich Hohlt, Jona Nils Krebeck, Wolfgang Munga, Leon Maximilian Theodor Schöning, Marieke Schulting, Koletta Weronika Sieja, Claudius Steinwandel, Elias Michel Sternberg, Daniela Wandinger, Michael Christoph Wilhelm Weis, Fiona Manon Wördehoff, Sookyung Yeo, Ekaterina Zaytseva und Nuozhou Zhang
Betreut von: Prof. Alexander Sahoo

Der 1. Platz im Studiengang Integriertes Design wurde an das Entwicklungslabor für Möbel aus linearen Materialien der Studierenden Tobias Stephan Babl. Vasily Brovin, Raphael Brückner, Jens Christian Drünert, Johannes Falk, Alexander Golze, Nicolas Friedrich Hohlt, Jona Nils Krebeck, Wolfgang Munga, Leon Maximilian Theodor Schöning, Marieke Schulting, Koletta Weronika Sieja, Claudius Steinwandel, Elias Michel Sternberg, Daniela Wandinger, Michael Christoph Wilhelm Weis, Fiona Manon Wördehoff, Sookyung Yeo, Ekaterina Zaytseva und Nuozhou Zhang verliehen. Das Projekt wurde von Prof. Alexander Sahoo betreut. 
Das Projekt - als experimentelles Labor angelegt - überzeugt und fasziniert durch die Vielfalt und den Variationsreichtum eines sehr eingeschränkt formulierten Themas: Sitzmöbel aus biegesteifen und flexiblen linearen Materialien. Die Präsentation des Labors in allen Stadien des Entwurfs, von Ideengenerierung über Materialexperimente, ergonomische Untersuchungen, Modellbau in verschiedenen Stadien bin hin zur Realisierung in Full Scale Prototypen, überzeugte die Jury durch die spielerische und verständliche Darstellung des gesamten Entwurfsprozesses. Der durchgehend hohe gestalterische Anspruch sowie die hohe Präzision und Sorgfalt in der Gestaltung und Verwendung geeigneter Materialien zeigt sich auch in der professionellen Gesamtpräsentation. Eine exzellente Darstellung beispielhafter Lehre im Design.

© Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

2. Platz

Interdisziplinäres Opernprojekt der HfK Bremen mit dem Ausstattungskonzept „W.A. Mozart – Die Zauberflöte“ 

Verantwortlich für Kostüme: Bea Sita Bruhn, Jacob Dehn, Leonie Heise, Livia Honus, Catharina-Felia Lünzmann, Julia Meyer, Nataliya Moskowych, Malen Paiaro Rodriguez, Gongxu Sun, Adina Friederike von Hollen, Foelke Luzie Wagner
Projektion/Video: Anna-Katherina Rupp
Betreut von: Prof. Kai Lehmann

Der 2. Platz ging an das Interdisziplinäre Opernprojekt der Hochschule für Künste Bremen mit dem Ausstattungskonzept „W.A. Mozart – Die Zauberflöte“. Verantwortlich für die Kostüme sind Bea Sita Bruhn, Jacob Dehn, Leonie Heise, Livia Honus, Catharina-Felia Lünzmann, Julia Meyer, Nataliya Moskowych, Malen Paiaro Rodriguez, Gongxu Sun, Adina Friederike von Hollen und Foelke Luzie Wagner. Anna-Katherina Rupp ist verantwortlich für die Projektion und Video. Betreut wurde das Projekt von Prof. Kai Lehmann. 
Die Jury würdigte das Projekt zur Ausstattung des jährlichen fachbereichsübergreifenden Opernprojektes mit Studierenden vieler Fachrichtungen als überzeugendes Beispiel für die Bedeutung von Kostüm- und Bühnenbild für die Inszenierung einer Oper. Die Ausstattung ist konzeptionell besonders, indem sie die Geschichte der Zauberflöte durch zeitgemäße Kostüme nicht nur abstrahiert, sondern in einen neuen Kontext transferiert. Besonders überzeugend ist sowohl die Zuordnung der Figuren innerhalb der neuen Themenwelt, die interessante szenische Übersetzung, die Verbindung und Symbiose von Kostümen, die Raum- und Bühnenbildgestaltung als auch die sorgfältige Ausarbeitung bis hin zum kleinsten modischen Detail.

© Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

3. Platz

Projekt „Was man von uns aus sehen kann – Fotografien aus Norderney“
Beteiligte Studierende: Laura Achenbach, Carla Anacker, Anhelina Burmaka, Nicole Benewaah Gehle, Mario Greif, Falk Helmbold, Fenja Knecht, Alem Birhanae Kolbus, Klara Linde, Lucia Öhrig, Ana Rodríguez Heinlein, Anja Segermann, Jonathan Tschaikowski, Enly Gabriela Valdespino Prieto, Xiang Yan, Chul Gyun Yoo und Shi-Hsuan Yen
.
Betreut von: Prof. Peter Bialobrzeski und Prof. Dr. Anette Geiger

Das Projekt „Was man von uns aus sehen kann – Fotografien aus Norderney“ belegte den 3. Platz. Beteiligte Studierende sind Laura Achenbach, Carla Anacker, Anhelina Burmaka, Nicole Benewaah Gehle, Mario Greif, Falk Helmbold, Fenja Knecht, Alem Birhanae Kolbus, Klara Linde, Lucia Öhrig, Ana Rodríguez Heinlein, Anja Segermann, Jonathan Tschaikowski, Enly Gabriela Valdespino Prieto, Xiang Yan, Chul Gyun Yoo und Shi-Hsuan Yen
.Das Projekt wurde betreut von Prof. Peter Bialobrzeski und Prof. Dr. Annette Geiger.
'Zwischen Meeresluft, Naturschutzgebiet und jeder Menge Sand', so aus der Projektbeschreibung der Arbeitsgruppe, erarbeitete jeder Studierende über sieben Tage eine eigene fotografische Arbeit, die anschließend im Laufe des Semesters ausgewertet und weiter entwickelt wurde. Konzeptionell und fotografisch sehr unterschiedliche Ansätze - von Landschaftspanorama, Personenportraits, Interior bis zum Still-Live, alle auf technisch und künstlerisch hohem Niveau, verdichten sich zu einem neuen und facettenreichen Bild der Insel Norderney. Die Qualität und Vielfalt der einzelnen fotografischen Arbeiten wie auch die sorgfältig kuratierte Gesamtpräsentation überzeugte die Jury in jeder Hinsicht.

© Hochschule für Künste Bremen – Ana Rodríguez

Lobend erwähnt wurden in diesem Jahr zwei Projekte:
Das Kooperationsprojekt „Pop-Things“ zwischen der Hochschule für Künste Bremen unter der Leitung von Prof. Andreas Kramer und der „Arbeitsgemeinschaft Chemie und Verfahrenstechnik von Verbundwerkstoffen“ an der Universität Göttingen. Das Projekt beschäftigt sich mit den spannenden Möglichkeiten des Werkstoffs Popcorn, um nachhaltige Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, die Styropor- und Spannplatten ersetzen können. Beteiligte Studierende sind Silvana Gladys Maria Bayro Kaiser, Parima Hadi Soudarjani Parima, Isabel Clara Amelia Moraes Duzat, Natalia Maria Santacruz Torre, Fiona Manon Wördehoff und Wanning Zhai
Auch das Projekt „Teaching Creativity! Eine Methode zur Förderung der Kreativität in der Schule“ von Carolina Guarnizo Caro(Masterstudio System und Interaktion) erhielt eine Belobigung. Das Projekt wurde von Prof. Detlef Rahe und Prof. Dr. Annette Geiger betreut.

Jury

Anja Jöckel (Dozentin an der Akademie für Publizistik, Hamburg), Mikaela Dörfel (freie Product Designerin, Meezen), Doris Menzel (freie Fashion Designerin, Berlin) und Marie Ulber (freie Dozentin, Forscherin und Künstlerin, Hiddensee).

Laudator

Prof. Detlef Rahe (Professur für 3D-Design im Fachbereich Kunst und Design an der HfK Bremen)

1. Platz

Projekt „Moon Sense“ von Julia Preiß

Der 1. Preis ging an das Projekt „Moon Sense“ von Julia Preiß. Das tragbare Werk ermöglicht die Einstimmung auf die Mondphasen. Es schafft ein Gefühl für Lage und Platzierung der Planeten, das sowohl zutiefst persönlich als auch universell ist. Der Körper wird dabei in ein Umweltkraftfeld eingebettet, das Ozeane bewegt und Wachstumszyklen auf Skalen steuert, die unermesslich größer sind als das Individuum. Obwohl die Grenzen zwischen Innen und Außen, Mensch und Planet aufgelöst werden, behält ihre Arbeit ein Gefühl der Ungreifbarkeit und des Geheimnisses. Sie ist ortsspezifisch, wird an Kopf und Ohrläppchen befestigt und stützt sich dennoch auf eine Übersetzung von Daten, die akribisch berechnet wurden.

© Hochschule für Künste Bremen – Ana Rodríguez

2. Platz

Tim Redlich mit seiner Arbeit „Seeing Water“

Den 2. Platz erhielt Tim Redlich mit seiner Arbeit „Seeing Water“. Die Arbeit ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung von bemerkenswerter Präzision. Ein flüchtiger Wassertropfen ist in ein visuelles Gerät eingebettet, das die optische Anordnung der Kamera sowohl spiegelt als auch umkehrt. Seine Arbeit entlarvt Wasser als ein Medium der Vision, das die Umwelt mit dem Technologischen überbrückt und letztlich dringende ökologische Implikationen hat. Es erzeugt unheimliche und einzigartige Bilder, durch die das Wasser auf uns zurückzublicken scheint, uns hineinzieht, während es radikal mit unserem gewohnten Perspektivsinn bricht.

© Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

3. Platz

Noriyuki Suzuki mit seiner Arbeit „*(asterik)“

Für die Arbeit „*(asterik)“ erhielt Noriyuki Suzuki den 3. Platz. Die Arbeit ist eine persönliche Untersuchung von Erinnerungen und Verfremdungseffekten. In seiner technisch aufwendigen Arbeit zeigte sich geradezu exemplarisch eine gestalterisch-künstlerische Praxis, die Technologie nicht nur oberflächlich als Werkzeug verwendet, sondern sich poetisch und kritisch mit Neuen Technologien und deren Wirkungsmechanismen auseinandersetzt. Die Arbeit verfolgt das Universelle in der weltlichen Aktivität, täglich einen Apfel zu essen. Mustererkennungsalgorithmen und Bildaufnahmetechnologien werden eingesetzt, um das Reale mit einem Ideal zu vergleichen, das immer nur angenähert werden kann.

© Hochschule für Künste Bremen – Ana Rodríguez

Besondere Belobigungen erhielten gleich drei Arbeiten. Die Arbeit „Light, Oil, Oscillation“ von Timo Johannes, die Arbeit “The Amplifier Machine” von Marcela Antipán Olate und das Werk „Grass Interface“ von Hanna Paniutsich.

Den Sonderpreis Medieninformatik und –gestaltung erhielten Sabrina Deets und Andrea Raabe (+Gruppe) für die Arbeit „Greta kommt später“. Storytelling, Illustration, Codierung und Spieldesign kommen in diesem wunderschön skurril konzipierten Point-and-Click-Abenteuer zusammen. Besonders Kinder und Jugendliche werden Freude an dem Spiel finden und sich in eine magische Welt flüchten können, in der ein Mädchen mit Zöpfen und einer Haustierente auf einer Zugfahrt mit Polarbären spricht, um ihre Großmutter zu finden.

Jury

Jonas Loh (Design Studio Nand, Berlin), Saša Spačal (postmediale Künstlerin und Forscherin, Ljubljana/Amsterdam) und Prof. Dr. Moritz Ingwersen (Medienwissenschaftler Universität Konstanz und Dozent an der HfK Bremen)

Laudatoren

Saša Spačal und Prof. Dr. Moritz Ingwersen

In diesem Jahr zum ersten Mal verliehen, wurde der 1. Platz der interdisziplinären Preise auf zwei Projekte geteilt: Performing Melancholia und das Neo.Fashion.Orchestra.

Performing Melancholia: Anfang Januar verwandelten 20 Musiker*innen sowie 35 Studierende aus dem Fachbereich Kunst und Design die Galerie des Hochschulgebäudes an der Dechanatstraße in eine gemeinsame Bühne. Ausgehend von einer intensiven Beschäftigung mit der Bedeutung von Melancholie in der Musik entstand eine intensive Zusammenarbeit der Abteilung Alte Musik mit der Freien Kunst, in der sich die Beteiligten nicht auf ihren eigenen Bereich beschränkten, sondern gegenseitig bereicherten und neue Erkenntnisse gewannen. 

© Hochschule für Künste Bremen – Vivek Manek

Das Neo.Fashion.Orchestra ist ein interdisziplinäres Orchester. 41 Beteiligte – Kostümdesigner*innen, Musiker*innen, Performer*innen – haben an diesem Projekt mitgewirkt. Das Orchestra trat im vergangenen Jahr erstmals im Rahmen der »Neo.Fashion Graduate Show«, einem jährlich stattfindenden Event zum Auftakt der »Berlin Fashion Week« in Erscheinung. Der Auftritt der HfK war in seinem Zusammenspiel aus Mode, Livemusik und Performance einmalig. Die Jury befand: „Das Neo.Fashion Orchestra tut der HfK gut. Nach innen, weil es die Kooperation und das gegenseitige Verständnis stärkt, nach außen, weil es eine große Strahlkraft entwickelt, in dem es die Potentiale einer fachbereichsübergreifenden Hochschule für Künste zur vollen Entfaltung bringt.“

© Hochschule für Künste Bremen – Ana Rodríguez

2. Platz

Arbeit „Another one bites the dust“ von Katja Striedelmeyer (Digitale Medien), Sina Buttmann (Integriertes Design) und Anne Moder (Freie Kunst) 

Der 2. Platz ging an die Arbeit „Another one bites the dust“ von Katja Striedelmeyer (Digitale Medien), Sina Buttmann (Integriertes Design) und Anne Moder (Freie Kunst). In der Arbeit wird eine Anordnung aus fünf Wasserkochern und fünf Brillen zur großen Allegorie auf das Leben. Im – tonlosen – Rhythmus des Queen-Klassikers bringt Wasserdampf Brillengläser zum Beschlagen. Ein Sinnbild für den Kreislauf aus Geschehen und Wiederholung, der das Leben an sich zu bestimmen scheint. Die Arbeit ist ein interdisziplinäres Projekt im ureigensten Sinne. Statt die Beiträge der Studierenden der einzelnen Disziplinen bloß additiv zu einander zu fügen, sind sie hier so eng miteinander verschmolzen, dass sich der jeweilige Einfluss der Beteiligten kaum noch identifizieren lässt. Ganz so, wie es sich vielleicht auch im echten Leben verhält.

Eine besondere Belobigung erhielt das Gruppenprojekt „Der Apfel ist kein Apfel. Der Apfel ist etwas ganz anderes.“ von Carla Anacker, Victor Artiga Rodriguez, Rahel Jüngling, Guida Ribeiro und Lukas Kern.

Jury

Michael Börgerding (Intendant des Theater Bremen), Daniel de Olano (Vorstandsmitglied GAK Bremen), Florian Ackermann (Dramaturg der Schwankhalle Bremen)

Laudator

Daniel de Olano

Das H.A. Bockmeyer-Reisestipendium ging in diesem Jahr an das Künstler*innenkollektiv „in ordnung“, zu dem Hyunbok Lee, Sabine Peter und Ul Seo gehören, mit ihrem Projekt „Field Research on 5 Islands“. In dem vorgeschlagenen Projekt geht es um eine Forschungsreise nach Korea. Es sollen fünf ganz verschiedene Inseln besucht und dabei mehrere Aspekte des Begriffs “Insel“ gemeinsam ausgelotet werden. Ausgangspunkt sind ganz unterschiedliche Vorstellungen der drei Mitglieder von “Inseln“ – aufgrund von Herkunft und Erfahrungen. Das Projekt überzeugte damit, wie so etwas Einfaches wie die Idee von einer Insel, eine Vielzahl von interessanten Perspektiven, Reflexionen und Assoziationen erzeugen kann – darunter zum Beispiel Vorstellungen von einer Wasserwelle als Grenze, als etwas nie Gleiches und Stabiles, aber dennoch Verbindendes oder die Grenzen von Entgrenzung. Die Jury hat auch begrüßt, dass sich ein Kollektiv beworben hat und wie sich dieses eine eigene Struktur innerhalb der HfK aufbaut.

© Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

Jury

André Koyer (Heinz A. Bockmeyer Stiftung), Klaus Wischmann (Heinz A. Bockmeyer Stiftung), Nadja Quante (künstlerische Leitung Künstlerhaus Bremen), Prof. Dr. Andrea Sick (Konrektorin HfK Bremen), Prof. Katrin von Maltzahn (Professorin für Zeichnen und Malerei HfK Bremen)

Laudatorin

Prof. Katrin von Maltzahn