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Tuesday | 10 July 2012

OUT NOW - Ausstellung der HfK-Meisterschüler 2012

12 künstlerische Positionen vom 29.7. bis 7.10. 2012 im Museum Weserburg

Willkommen und Abschied, Abschluss und Aufbruch: Auch in diesem Jahr verabschieden sich die Meisterschülerinnen und Meisterschüler im Studiengang Freie Kunst der Hochschule für Künste Bremen mit einer großen gemeinsamen Ausstellung.

In diesem Jahr sind es Hinrich Brockmüller, Clarissa Dietrich, Birte Endrejat, Jörg Engelhard, Mirsad Herenda, Tahera Khalid, Karolin Kloppstech, Danuta Kurz, Natalia Moor, Janis Müller und Natalie Wild. Nach ihrem Diplom haben sie alle noch ein weiteres Jahr als Meisterschülerinnen und Meisterschüler an ihrer künstlerischen Entwicklung gearbeitet – individuell betreut und gefördert von ihren jeweiligen Professorinnen und Professoren Stephan Baumkötter, Jean-François Guiton, Andree Korpys, Markus Löffler, Franka Hörnschemeyer, Peter Schaefer und Yujii Takeoka. Unter dem Titel „OUT NOW“ bietet die Meisterschüler-Ausstellung 2012 spannende Einblicke in die zeitgenössische Auseinandersetzung 12 junger internationaler Künstlerinnen und Künstler mit existenziellen, künstlerischen und gesellschaftlicher Fragen.

OUT NOW
Ausstellung der Meisterschüler der HfK Bremen
29. Juli bis 7. Oktober 2012
Eröffnung Sa., 28. Juli 2012, 19 Uhr
Museum Weserburg
Teerhof 20, 28199 Bremen

Mit dem Meisterschüler-Studium eröffnet die HfK Bremen herausragenden Absolventen im Studiengang „Freie Kunst“ nach bestandenem Diplom-Abschluss die Möglichkeit, ihre persönlichen Positionen in zwei weiteren Semestern auszuloten.

Bei der Vernissage der Meisterschülerausstellung am Samstag, den 28. Juli wird gleichzeitig auch der mit 15.000 € dotierte Karin-Hollweg-Preis verliehen. Dank der großzügigen Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg-Stiftung zählt er zu den bedeutendsten Kunstförderpreisen an deutschen Kunsthochschulen. Er wird in diesem Jahr zum sechsten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger waren das Dilettantin Produktionsbüro mit Anneli Käsmayr und Jenny Kropp (2007), Verena Müller (2008), Christian Haake (2009), Nicolai Schorr (2010) und Noriko Yamamoto (2011).

Ein herzliches Dankeschön gilt auch dem Freundeskreis der Hochschule für Künste und der Heinz-Arnold-Bockmeyer-Stiftung für ihre Unterstützung der Meisterschüler!

Die Meisterschülerinnen und Meisterschüler der Hochschule für Künste 2010/2011

Hinrich Brockmüller, geboren 1984 in Rostock, studierte von 2005 bis 2011 im Studiengang Freie Kunst bei Prof. Bernd Altenstein und Prof. Franka Hörnschemeyer. Seit seinem Diplom ist Brockmüller Meisterschüler bei Prof. Franka Hörnschemeyer. Er war an Ausstellungen u.a. in Mainz, Rotenburg, Bremen und Rostock beteiligt.

Über sich selbst und seine künstlerische Arbeit sagt er nicht ohne Witz und Selbstironie:

„Nach dem bestandenen Abitur beschloss B. einen kreativen Beruf ausüben zu wollen. So begann er ein Studium der Kunst. In den Ersten Jahren erlernte B. die traditionellen Techniken der Bildhauerei. Daraus resultierte auch eine wachsende Sammlung unnachahmlicher (bizarrer) Bruststücke (auch genannt: Büsten). Nach und nach wurden B.s Methoden jedoch seltsamer und ein neues, körperbetontes Arbeitsfeld kam dazu: Auftritte (auch genannt Performances) in extravaganter, handgearbeiteter Garderobe (auch genannt Kostüm). Diese bis zu fünf Stunden andauernden öffentlichen Einsichten in das geheime Privatleben B.s waren oft ungemein mühsam und enteten meist in totalem Chaos. Daher musste B. sich regelmäßig beim Lesen von Comic-Illustrierten und beim Genuss von Qualitätsschokolade (zartbitter) erholen. Ein extremaufwendiger Lebensstil.

Nach dem Abschluss des Studiums gehört B. nun den Meisterschülern an, einem elitären Geheimclub, in dem ein akkurat sitzender Anzug mit Krawatte (gern auch in Bordeaux) zum guten Ton gehört. Es ist seine Pflicht bis 11:43 Uhr zu schlafen, oder sich zumindest im Bett aufzuhalten. Kaffee ist von B. verpönt. Deshalb gibt es Cornflakes. Bis 20:00 Uhr sieht B. fern, um seine Inspiration zu erhalten. Entkräftet geht er dann schlafen. Um sich von einer solchen fordernden Tätigkeit zu erholen, wird B. sich eine unterbezahlte Tätigkeit (z.B. als Zeitungsjunge) suchen. In der Institution (W.B.) wird B. seiner allgemeinen Beschäftigung nachgehen. Dort wird er sich von den Strapazen erholen können und dem Besucher die Mechanismen des Kulturapparates in seinem Sinne vor Augen führen.“

Clarissa Dietrich, geboren 1977 in Hamburg, studierte an der Universität Bremen zunächst Kunst und Deutsch für das Lehramt, ehe sie nach dem 1. Staatsexamen an die HfK Bremen wechselte und im Studiengang Freie Kunst bei Prof. Bernd Altenstein und Prof. Franka Hörnschemeyer aufnahm. Seit ihrem Diplom im Jahr 2011 u.a. an Ausstellungen in Bremen, Bremerhaven, Rotenburg und Herne beteiligt. 2005 wurde sie mit dem 1. Preis beim Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung des Jacob-Wulff-Platzes in Bremen Vegesack ausgezeichnet.

Über ihre künstlerische Arbeit sagt sie: „Mein Sujet ist schnell erfasst: Ich modelliere Köpfe. Dabei interessiert mich nicht die Darstellung bestimmter Personen. Vielmehr geht es mir in meinen verschiedenen Serien und Reihen um das Beobachten und Erfinden von formalen plastischen Phänomenen und darum erinnerte Eindrücke zu verbildlichen. In einem Spiel zwischen Ähnlichkeit und Differenz bewegen sich meine einerseits uniformen und doch individuellen Köpfe zwischen Allgemeinem und Besonderem. Ich möchte vor Augen führen, wie wir wahrnehmen, was wir vergessen und was bleibt“.

Birte Endrejat geboren 1979, studierte von 2004 bis 2012 Freie Kunst und Kunsttheorie an der HfK Bremen bei Prof .Katharina Hinsberg und Prof. Yuji Takeoka sowie an der UdK Berlin. Während des Studiums verbrachte sie ein Auslandsjahr in Montreal (Kanada). 2008 gründete sie mit vier weiteren Mitgliedern das Künstlerkollektiv mark. Birte Endrejat nahm an internationalen Konferenzen und Projekten teil, z.B.: Bremen-Nagoya Art Project Site Scenes(2006-2007), Re-Vision Bangkok der Asia-Europe Foundation, Bangkok (Thailand, 2008), Advanced Course of Visual Arts, Gastprofessor Hans Haacke, der Fondazione Antonio Ratti in Como (Italien, 2010). An der HfK Bremen ist sie derzeit Meisterschülerin bei Prof. Yuji Takeoka.

Serielle Zeichnungen und reproduzierbare Drucksachen, wie Künstlerbücher, Protokolle, Stadtpläne werden in Birte Endrejats konzeptueller Arbeitsweise vorrangig eingesetzt. Mit eigenen und gängigen Methoden von Recherche untersucht die Künstlerin konventionelle Situationen. Anschließend konfrontiert sie ihre Ergebnisse in präzise gesetzten, kurzweiligen, offen angelegten Eingriffen mit der Ausgangssituation. Durch ihre Interventionen wird vor allem der Ist-Zustand des Zusammenkommens aufgefächert und betont. Mitunter werden alle Anwesenden zum Teil dieser künstlerischen Ausarbeitung. Die geschaffenen Systeme sind häufig selbstreferenziell und ihre Fragestellungen kreisen um den Kunstbetrieb, Was ist Lehre von Kunst? Wo treffen wir Kunst an? Was unterscheidet gewöhnliches Tun von künstlerischem Tun? und nicht zuletzt: Was ist Kunst?

In ihrer künstlerischen Arbeit reflektiert Birte Endrejat den Ort als Rahmen zum Handeln. Sie untersucht die im Raumstatt findende Handlung und die (architektonische) Struktur, welche dieses Handeln bedingt. Über die Dauer von mehreren Monaten hält sie sich immer wieder am Ausstellungsort auf, betreibt eine Recherche, die zunächst ziellosscheint und sehr generell beginnt. Sie sammelt Geschehen; das, was man nur in einem Augenblick erleben kann und sich dann doch, in einer Abwandlung zwar, aber bedingt durch den Ort selbst, immer wieder ereignet. Sie häuft Informationen über den Ort an, Informationen, die offensichtlich scheinen und eine Auswahl aus dem sind, auf das sie verweisen: eine unfassbare Fülle von gleichzeitigen, banalen Handlungen.

Für die Ausstellung in der Weserburg arbeitet sie diese seit 2011 aus unterschiedlichen internationalen Ausstellungsräumen zusammengetragenen Aufzeichnungen zu Choreografien um. Von angeleiteten Personen lässt sie die Choreografien vor Ort ausführen. Unbemerkt und unangekündigt — als Dopplung der Realität, als zeitliche und räumliche Verschiebung. So wird eine vergangene Handlung desselben Ortes als Wiederholung (jetzt) gleichzeitig mit einer gerade zufällig stattfindenden Handlung ausgeführt. Ebenso wird eine Handlung aus einem anderen Ausstellungsraum (beispielsweise aus dem New Museum NY oder dem Frankfurter Kunstverein) in den hiesigen übertragen.

Jörg Engelhardt, geboren 1978 in Wriezen, studierte nach einer Goldschmiedeausbildung und einem Gaststudium an der Kunsthochschule Weißensee von 2005 bis 2011 im Studiengang Freie Kunst an der HfK Bremen bei Prof. Bernd Altenstein und Prof. Franka Hörnschemeyer, bei der er seit 2012 auch Meisterschüler ist. Er war an zahlreichen Ausstellungsprojekten u.a.in Berlin, Frankfurt/Oder, Müncheberg, Essen, Bremen, Stuhr und Fürstenwalde beteiligt.

Über seine künstlerische Arbeit schrieb die Journalistin Susanna Hoke u.a.:“ Es ist die Geschichte seines Vaters, seines Freundes, Mentors und Ratgebers, die Jörg Engelhardt in seinen Kunstwerken verarbeitet, und damit auch seine eigene. Die Geschichte eines fast unmöglichen Dialoges. „Locked in“ heißt das große Thema. Eine unheilbare, eine hinterhältige Krankheit: Gefühle und
Gedanken – eingeschlossen in einem gelähmten Körper. Jörg Engelhardt kann das Leiden seines Vaters nicht in Worte fassen, aber er kann seiner Ohnmacht, seinem Schock eine Gestalt geben – und das umso kraftvoller. Er will mit seinem Vater wieder sprechen, einen Dialog, irgendwie. Und den schafft er nun mit seiner Kunst. 
Erstarrt in der Bewegung, so wirken seine Figuren, gefangen und von Eisennägeln wie von Speeren erlegt. … Seine ersten Affen waren einfach nur frech, blöd, naiv, unbekümmert, wild und schräg. Sie wirkten wie große Denker, auch wenn sie sich nur am Kopf kratzten, waren introvertierte Träumer, einsame Melancholiker oder triebhafte Poser, vor Männlichkeit platzend, hemmungslos, fehlbar, putzig, fast lächerlich – und darin sehr menschlich. Er hielt den Menschen den Spiegel vor, ohne dass die sich gleich ertappt fühlten, schuf Sinnbilder für das soziale Miteinander. Nunmehr sind seine Protagonisten zur Sprachlosigkeit verdammt, nur minimaler Bewegung fähig. Und doch wirken sie lebendig, wie atmende Wesen. Eine Kupferpatina verleiht ihnen eine Anmutung, als ob sie schon alt wären, jahrzehntelang der Witterung preisgegeben und mit Grünspan bedeckt.“

Mirsad Herenda, geboren 1976 in Gorazde (Bosnien und Herzegowina) wurde nach einer Ausbildung zum Mess-und Regulationstechniker 1986 zum Militärdienst in der jugoslawischen Nationalarmee verpflichtet und tief in die Kriegswirren des zerfallenden Jugoslawiens von 1991 bis 1996 verwickelt. Seit 1996 studierte er Bildhauerei, zunächst bei Prof. M. Skopljak an der Akademija likovnih umjetnosti in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina und wurde mit mehreren Kunststipendien ausgezeichnet. Seit 2004 lebt Mirsad Herenda in Bremen, wo er seit 2006 an der Hochschule für Künste Bremen bei Professor Prof. Bernd Altenstein studierte. Nach seinem Diplom an der HfK wurde er Meisterschüler bei Prof. Franka Hörnschemeyer. Mirsad Herenda war an zahlreichen Ausstellungsprojekten u.a. in Bosnien und Herzegowina, Slowenien, Österreich, Holland und Deutschland beteiligt.

Vögel, Pferde, Steinböcke – es sind scheue Fluchttiere, die Mirsad Herenda in seinen schweren und doch so leicht und filigran wirkenden Skulpturen portraitiert - aufgescheucht, verängstigt, geduckt, in die Enge getrieben, gefangen, auf der Flucht, verwundet oder zum (Überlebens)kampf gestellt.

Zu Herendas Inspirationsquellen zählt die steinzeitliche Höhlenmalerei der Altamira in Spanien. Er sagt aber auch: “Unsere Zeit ist anders, es gibt keine Magie mehr“.

Die Kunsthistorikerin Yvette Deseyve schrieb über Mirsad Herendas künstlerische Arbeit: „Mirsad Herenda beschreibt in der Oberfläche der Figuren den Lauf der Natur als einen Prozess des Verfalls. Diese bedeutungsvolle Schwere tritt … in seiner Werkgruppe „Bäume“ in den Vordergrund. Die biegen sich im vermeintlichen Sturm und drohen zu entwurzeln. Im Gegensatz zu den Tierplastiken, die von einer Ambivalenz zwischen heiterem schnellen Rennen und panischer Flucht geprägt sind, sind die Baumplastiken auf ihren Memento-Mori-Gedanken reduziert.“

Tahera Khalid, geboren 1974 in Barisal (Bangladesch), studierte zunächst in ihrer Heimat an der Internationalen Universität Dhaka Freie Kunst. An der HfK Bremen schloss sie ihr Studium in der Klasse von Prof. Peter Schaefer 2011 mit dem Diplom ab. Bei Peter Schaefer ist sie derzeit Meisterschülerin.

Über ihre Arbeiten sagt Tahera Khalid: „Im Laufe meiner bisherigen Künstlerischen Arbeit habe ich für mich die Möglichkeiten entdeckt, die das Material Holz mir bietet: Ich male auf Holz, schneide in Holz und klebe Holzschnitten aufeinander. Die Stimmung, die ich in meinem Bild ausdrücken möchte, kann ich so, nur in diesen einen Moment schaffen. Die einzelnen Arbeitsgänge sind dann sehr zügig, ich bin ganz dabei, sehr konzentriert und höre erst auf, wenn das Werk für mich vollendet ist - es entsteht sozusagen in einem Guss!
Ich möchte eine Raum-Form-Farb-Kombination schaffen. Meine Aufmerksamkeit wende ich dabei der Farbe und dem Holz zu, bringe die Unterschiede zu Geltung und lasse eine räumliche Durchdringungen entstehen. Die Farbe drückt Licht, Schatten und Dunkelheit aus: Meine Bilder sollen sozusagen eine 3-D-Wirkung erzeugen, die den Betrachter in den Raum hineinzieht.“

Karolin Kloppstech, geboren 1981 in Walsrode, studierte von 2005 bis 2010 an der Hochschule für Künste Bremen bei den Professoren Karin Kneffel, Markus Willeke und Stephan Baumkötter, bei dem sie derzeit auch ihr Meisterschülerstudium absolviert. Kloppstech war an Einzel- und Gruppenausstellungen u.a. in Bremen, Karlsruhe, Berlin, Hamburg, Bremerhaven, Emmerich und Achim beteiligt.

Über ihre künstlerische Arbeit sagt sie: „ Mein Anliegen is, in meinen Arbeiten eine Verknüpfung zu realisieren zwischen der Begegnung mit Dingen, ihrer Schönheit und Ausstrahlung einerseits und ihrem Symbolgehalt andererseits. Aus dieser Grundlage heraus möchte ich untersuchen, ob es Dinge gibt, die als Symbole unserer Zeit in Erscheinung treten und inwiefern sie sich in die Sprache der Malerei transportieren lassen. 
Seit mehreren Jahren setze ich mich in meinen Arbeiten mit ausgebrannten oder zerstörten Fahrzeugen auseinander. In unserer Gesellschaft fungiert das Auto nicht nur als Transportmittel, sondern auch als Symbol für Fortschritt, Reichtum und Technisierung der Welt. Die Arbeiten verweisen auf menschliche Systeme, die durch Überhöhung der falschen Werte, sich selbst zerstören; auf eine Grenze des Technikglaubens und des Machbaren. Die Natur wird Aufgrund der massiven Technisierung unwiderruflich zerstört und ausgebeutet. In den Arbeiten wird eine Umkehrung sichtbar: die Technik als fragil, labil, vernichtet - im Hintergrund erhebt sich Natur als Lebensgrundlage.“

Danuta Kurz, geboren 1975 in Erfurt, studierte zunächst Architektur in Koblenz und Aachen und später an der HfK Bremen im Studiengang Freie Kunst bei Prof. Rolf Thiele, Prof. Katarina Hinsberg sowie den Professoren Korpys/Löffler. Nach ihrem Diplom im Jahr 2011 wurde sie Meisterschülerin bei Korpys/Löffler.
Danuta Kurz war bei verschiedenen Ausstellungsprojekten und Publikationen beteiligt und war 2008 Mitbegründerin des Künstlerkollektivs mark.

In einer persönlichen Reflexion ihrer Arbeit fragt sie sich selbst:

was machst du eigentlich

im spannungsfeld kunst und architektur
zwischen den stühlen
die dinge von verschiedenen seiten sehen

fragen nach der eigenen festmachung
ankerpunkte, knoten,
verortung

was machst du eigentlich

schreiben, zeichnen, netze knüpfen
in situationen geraten, sie suchen und dann handeln
meist mit vorgefundenem
meist improvisiert

fragen nach dem, was da war und dem, was noch kommt
arbeit fast ausschließlich in gruppen
fähigkeit zur begeisterung
lust am prozess

was machst du eigentlich

kunst

Natalia Moor, geboren 1983 in Nowosibirsk (Russland), studiert seit 2005 an der HfK Bremen im Studiengang Freie Kunst und legte 2011 ihr Diplom ab. Seit dem ist Natalia Moor Meisterschülerin bei Prof. Peter Schaefer. Sie stellte u.a. in Bremen, Achim Rastede und Alzey-Worms aus. 2011 wurde sich mit dem Imke-Folkerts-Preis ausgezeichnet.

Für Natalia Moor ist die Zeichnung das vorzügliche Ausdrucksmedium ihrer künstlerischen Auseinandersetzung und das direkteste Mittel, auftauchenden Gedanken, Ideen, Erlebnissen, Erkenntnissen und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Ihre aktuelle Rauminstallation „Selbstklang“ aus Papier und Holz ist eine begehbare Zeichnung. Eine Zeichnung, die sich von der Wand gelöst hat, in den Raum tritt und sich aus vielen Perspektiven zeigt. Objekthaft wie räumlich geworden ist sie aus den beiden Dimensionen der Fläche in die dritte des Raumes gerückt und in die vierte Dimension der Zeit. 
28 Zeichenpapiere neben und hinter einander ergeben eine Anzahl von imaginären wie auch tatsächlichen Räumen, die in ihrer Anordnung ein Ganzes bilden und in ihrer Begehbarkeit erlebbar werden - Raum für Raum, bis nur noch ein Schlitz im Papier einen nicht mehr sichtbaren, dahinter liegenden Raum erahnen lässt.

Janis E. Müller, geboren 1982 in Verden, studierte zunächst an der Fachhochschule Ottersberg Freie Kunst und im Anschluss an der HfK Bremen bei den Professoren Jean-François Guiton, Jeanne Faust, Paco Knöller, Astrid Nippold. Seit seinem Diplom 2011 ist er Meisterschüler bei Jean-François Guiton. Er war u.a. beteiligt an Ausstelllungen und Projekten in Bremen, Budapest, Osnabrück, Oberhausen und Hannover.

Janis E. Müller erforscht in seiner künstlerischen Arbeit unterschiedliche Wahrnehmungsoptionen. Emotionale Geflechte und Beziehungen personaler und dinglicher Art, die er vor allem in seinen Videoarbeiten widerspiegelt. Seine Werke spielen mit der Reduzierung ihrer Funktion oder stellen diese mit einer gewissen Note an Absurdität in Frage. "Das interessanteste an Funktionen ist, sie bis an die Grenzen ihrer eigenen Auflösung zu treiben. Das birgt eine wunderbare Spannbreite ihrer eigenen Möglichkeiten. Es sind nicht nur technische Funktionen, die mich interessieren, im Prinzip kann man in allem Handeln, in allen natürlichen Vorgängen und in allen Verhaltensweisen und -formen Funktion oder System beobachten, ähnlich wie in der Sozialwissenschaft." 
Janis E. Müller lässt oft verschiedene Arbeiten ineinandergreifen, er stellt sie zueinander in Bezug. Ein wichtiger Aspekt seiner Untersuchungen ist das Auffinden von Störungen, Konflikten, Irritationen in Situationen. Das situative Kombinieren von Objekten und Materialien ist ein Merkmal seiner Arbeiten. Janis E. Müller entwickelt seine Ideen in der Nutzung verschiedener Medien und bewegt sich in verschiedenen künstlerischen Sparten. Dennoch folgt alles einer homogen-zyklischen Grundidee: Sich in der - und durch die - Vielfalt der Nutzung von Mitteln und Methoden eine polyfone Sicht auf Systeme zu bewahren.

Natalie Wild, geboren in Montabaur, studierte Freie Kunst an der HfK Bremen bei den Professoren Boris Becker und Yuji Takeoka sowie an der Akademie der Künste, München, bei Prof. Magdalena Jetelovà. Seit 2012 ist sie Meisterschülerin bei Yuji Takeoka. Während des Studiums führten sie mehrere Arbeitsaufenthalte nach Japan, Südkorea und in die USA. Natalie Wild war an Ausstellungen und künstlerischen Projekten u.a. in Bremen, München, Achim, Budapest, Bremerhaven, Düsseldorf und Dresden beteiligt.

Zu Ihrer künstlerischen Position antwortet Natalie Wild mit einem Statement zu M. Kippenbergers TSCHAU MEGA ART BABY:

„Das künstlerische Handeln ist ein Akt der Eitelkeit, des Willens in der Produktivität eine Form zu entwickeln, die die eigene Sprache verkörpert. In einem komplexen Verständnis für das situative Leben und einer gesellschaftlichen Verantwortung, werden Gegensätze zusammen gefügt, wird Kunst zum Spiegel einer Gesellschaft. Durch den Wunsch der Aktualität ergibt sich spontanes Handeln innerhalb einer künstlerischen Situation. Einer Situation, die künstlich erzeugt wurde, als Reaktion auf den Kontext.“ (Natalie Wild)

TSCHAU MEGA ART BABY! (M. Kippenberger)

Von Jetzt bis Gleich gedacht und gehandelt, in der Vergangenheit verankert. Ist Aktuell und Schnell – nicht durch die Hintertür. Gelbe Tapete entfernt, dann weiß gestrichen. Mit einem Bauchplatscher ins volle Becken ohne Scheu davor den Bauch zu zeigen. Dem langen Leben, eine kurze Orgelpfeife entgegengestreckt. Runde um Runde drehen, um am Ende eine Meinung äußern zu können und nicht im Kreisverkehr stecken zu bleiben.

Antwort von Natalie Wild auf M. Kippenbergers „Meine Meinung“