Wissenschaft geht uns alle etwas an. Jede*r sollte Zugang zur wissenschaftlichen Forschung haben, nicht nur die Expert*innen. Das Berufsfeld der Wissenschaftskommunikation übernimmt diese Aufgaben und vermittelt Wissenschaft an wissenschaftliche Laien.
In den vergangenen Jahren sind zahlreiche neue visuelle Medienformate entstanden, welche komplexe wissenschaftliche Konzepte auf einfache und unterhaltsame Art vermitteln. Illustrationen, Comics (z. B. https://matteofarinella.com/), Animationen (z. B. https://sciencecomics.uni.lu/), Infografiken, Science Slams, und Videos (z. B. https://www.funk.net/channel/mailab-996) werden genutzt, um ein Laienpublikum zu erreichen. Indem diese Formate neben der Sprache auch auf Bilder, Visualisierung, Humor und Narration setzen, gelingt es ihnen, Verständnisbarrieren zu durchbrechen.
Im Seminar möchten wir visuelle Möglichkeiten erproben und erforschen, um komplexe wissenschaftliche Konzepte zugänglich zu machen.
Die möglichen Themenbereiche sind vielfältig. In sämtlichen wissenschaftlichen Fachbereichen finden sich Konzepte, die von einer Visualisierung profitieren können. Beispiele können die Vor- und Nachteile von KI, Fakten und Mythen zu ADHS und Autismus sein, aber auch Themen aus Mathematik, Geometrie und Logik haben Visualisierungsbedarf. Logische Fehlschlüsse können z. B. in Form eines Comicstrips verständlich gemacht werden. Und selbst abstrakte philosophische Konzepte und Denkrichtungen können mithilfe von Illustrationen zugänglich werden. Auch sozialwissenschaftliche Themengebiete, wie Rassismus, Diversität und soziale Ungleichheit, bieten Potenzial für eine laienverständliche (visuelle) Aufbereitung.
Die Studierenden sind aufgefordert, sich selbst ein Thema auszuwählen, welches ihren Interessen entspricht und welches sie visuell verständlich aufbereiten wollen. Ziel ist es, das selbst gewählte (wissenschaftliche) Thema auf innovative und verständliche Weise in Form eines visuellen Entwurfs zu kommunizieren.
Aufbau
Das Projekt wird in aufeinander aufbauenden Arbeitsphasen von der Recherche, über die Ideenfindung, bis hin zur Ausarbeitung durchgeführt.
In einer Reihe von strukturierten Inputs informieren wir uns über Geschichte und aktuellen Stand der Wissenschaftskommunikation. Im Verlauf des Projektes bearbeiten die Studierenden dann ihre eigenen, freien Projekte zu einem selbst gewählten Thema. Sie entwickeln dabei eigene, innovative Methoden, um wissenschaftliche Inhalte anschaulich zur Darstellung zu bringen.