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Prof. Ingo Vetter
Kunst und Design
Prof. Ingo Vetter
Bildhauerei mit klassischen Werkstoffen
Prof. Ingo Vetter

Ingo Vetter, geboren 1968 in Bensheim, lebt und arbeitet in Bremen.

Er ist bildender Künstler und beschäftige sich mit dem Verhältnis zwischen den Auffassungen des Öffentlichen und des Raumes. Dabei versteht er öffentlich als den Moment, wenn eine individuelle Handlung eine öffentliche Erscheinung erhält, wenn Kommunikation entsteht und sich im besten Fall Gesellschaft bildet. Raum als unsere urbane und/oder architektonische Bedingung, die produziert, verwaltet und kontrolliert wird. Die Kombination der Begriffe zu öffentlichem Raum meint heute alles vom nostalgischen Utopia bis zur Konfliktzone. Es ist keine Konstante und als Künstler ist es unsere Aufgabe, diesem fliesenden Verhältnis eine symbolische Bedeutung zu geben.

Ingo Vetter ist ausgebildeter Bildhauer und ist es gewohnt, mit allen möglichen Materialien und Techniken zu arbeiten. Dabei ist sein Ausgangspunkt oft eine theoretische bzw. kunsthistorische Fragestellung oder basiert auf einer ortsspezifischen Untersuchung. Die gewählte künstlerische Umsetzung ist das Resultat dieser Auseinandersetzung – eine Skulptur, eine Intervention im öffentlichen Raum, Fotografie und oft kombiniert er verschiedene Medien in Installationen.

Kooperationen sind ihm wichtig und er arbeitet oft mit anderen KünstlerInnen oder ExpertInnen zusammen. Ein fortlaufendes Projekt ist sein Engagement in Detroit, Michigan. Im Jahr 2000 kam er das erste Mal in die Stadt und war ab 2003 am internationalen Forschungsprojekt Shrinking Cities beteiligt. 2005 gründete er mit zwei Künstlerkollegen den Detroit Tree of Heaven Woodshop, in dem sie einen ortsüblichen Unkrautbaum (Tree of Heaven oder Götterbaum) als Ressource verwenden. Sie arbeiten in einem Netzwerk von lokalen SpezialistInnen und die Resultate – Objekte, Möbel und Installationen – werden anschließend in internationalen Museen und Galerien präsentiert.

Von 2006 bis 2011 war er Professor an der Kunsthochschule in Umeå, im Norden Schwedens. Hier war er verantwortlich für die Bachelor-Ausbildung und initiierte verschiedene Forschungs- und Entwicklungsprojekte, wie z. B. Projekt Ålidhem. Dabei ging es um neue Formen von Kunst im öffentlichen Raum und 12 Arbeiten wurden realisiert. Ein anderes Vorhaben war Art and Sustainibility, eine Serie von Workshops in Kiruna, Tromsø und Kirkenes/Nikel über die Bedingungen kultureller Produktion in den subpolaren Regionen Skandinaviens.

Im Herbst 2011 wurde Ingo Vetter an die HfK Bremen berufen. Als Professor für Bildhauerei leitet er die Klasse Vetter. Sein Schwerpunkt liegt auf künstlerische Materialien. Sein Interesse ist es, in diesen Bereich einen bewussten Umgang mit Material und Produktion zu entwickeln und die kritische Reflexion sowohl theoretisch als auch in der künstlerischen Praxis zu fördern. Für die Arbeit in den Ateliers bedeutet dies einen analytischen Ansatz, offen zu allen Medien. Entsprechend verwenden die Studierenden der Klasse die volle Bandbreite künstlerischer Ausdrucksweisen und teilen dabei Erfahrungen und die gemeinsame Diskussion.

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