Im Seminar Algorithmic Aesthetics setzen wir uns intensiv mit Algorithmen und individuellen Filterblasen auseinander. Dabei analysieren wir diese kritisch und entwickeln auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse neue visuelle und grafische Sprachen. Wir erforschen, mit welchen visuellen Artefakten und grafischen Oberflächen wir im digitalen und analogen Raum täglich konfrontiert werden. Wie beeinflussen unsere Scrolling-Gewohnheiten unser visuelles Empfinden? Wo suchen wir nach Inspiration? Und welche Auswirkungen hat unser dauerhaftes Online-Sein auf unser "visual heritage" und unsere Gestaltung? Dabei ergründen wir, welche Einsichten uns digitale und analoge Algorithmen über uns selbst vermitteln und wie wir diese nutzen können, um unsere gestalterischen Ansätze in neue Richtungen zu entwickeln. Außerdem hinterfragen wir, auf welche Weise uns unsere Feeds und algorithmischen Empfehlungen bestimmen. Wir betrachten kritisch, wie Online- als auch Offline-Räume zu Konsumräumen werden. Kann es sein, dass eine maschinell gesteuerte Kuration zunehmend unser Leben beeinflusst und bestimmt, welche Kultur wir konsumieren und infolgedessen auch produzieren? Ist der vermeintlich neue Content wirklich innovativ, oder bestätigt er nur unsere bestehenden Interessen, ohne Raum für Neuerung zu schaffen? In dem Seminar geht es darum, sowohl auf gestalterischer als auch konzeptioneller Ebene zu erforschen, inwiefern der Algorithmus als Spiegel des Selbst fungiert. Hierbei erkunden wir verschiedene kreative Methoden und lassen uns von Experimenten leiten, wobei sich das finale Ergebnis organisch aus dem Prozess heraus entwickelt.